Fast alle deutschen Badegewässer mit Bestnoten

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Deutschland,

Die Wasserqualität der deutschen Badegewässer hat im vergangenen Jahr in fast allen Fällen wieder Bestnoten erhalten.

Frau an einem See in Bayern
Frau an einem See in Bayern - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Wasserqualität wird europaweit immer besser.

98 Prozent der Badestellen an Binnengewässern und Küsten erfüllten die Qualitätsanforderungen der Europäischen Union, 93 Prozent erhielten das Prädikat «ausgezeichnet», wie nach Angaben des Umweltbundesamts (UBA) aus dem am Montag von der EU-Kommission veröffentlichten Bericht zur Badewasserqualität hervorgeht. Europaweit wird die Qualität von Jahr zu Jahr sogar besser.

Die Europäische Umweltagentur (EUA) überprüfte europaweit 22.295 Badestellen am Meer, in Seen und Flüssen - in Deutschland wurden knapp 13.500 Wasserproben aus 2291 Gewässern entnommen und untersucht. Dabei wurden nur acht deutsche Badegewässer im vergangenen Jahr als mangelhaft bewertet. 105 Gewässer blieben während der Badesaison 2019 ganz oder zumindest zeitweise geschlossen, davon 53 wegen Blaualgen. Diese verbreiten sich in heissen Sommern besonders stark.

Zu einer dauerhaften Schliessung führten vor allem Sanierungsarbeiten oder das Fehlen eines Betreibers. Wegen schlechter hygienischer Wasserqualität wurden 27 Badegewässer zeitweise geschlossen. Hauptgründe dafür waren in den meisten Fällen Sturm und Starkregen, die Schmutzwasser in die Badegewässer spülten. Insgesamt bleibt die Badegewässerqualität in Deutschland seit 2001 konstant auf einem hohen Niveau.

Europaweit erteilte die EUA 84,6 Prozent der Badestellen die Bestnote «ausgezeichnet». Dies bedeutet für die Küstengebiete einen Anstieg um 2,2 Prozentpunkte seit 2013 auf nun 87,4 Prozent und um 2,6 Prozentpunkte bei Inlandsgewässern auf 79,1 Prozent. Ausgewiesen wurden die Ergebnisse der Messungen von 2019 für alle EU-Staaten sowie für die Schweiz, Grossbritannien und Albanien.

An der Spitze der Badegewässer mit «ausgezeichneter» Wasserqualität lagen demnach Zypern (99,1 Prozent), Österreich (98,5 Prozent), Malta (97,7 Prozent), Griechenland (95,7 Prozent) und Kroatien (95,6 Prozent). In Deutschland sind es 92,5 Prozent.

Frankreich landete mit 79,5 Prozent nur auf dem achtzehnten Platz und liegt damit unterhalb des europäischen Durchschnitts. Die meisten Badestellen mit unzureichender Wasserqualität hat Albanien mit 5,9 Prozent. Allerdings hat sich der Balkanstaat durch den Bau von Wasseraufbereitungsanlagen in den vergangenen Jahren deutlich verbessert.

Die Wasserqualität an den Küsten ist nach Angaben der EUA wegen der Selbstreinigungskraft des Meeres generell besser als im Landesinneren. Insbesondere im Mittelmeerraum sei die Wasserqualität gut, da es dort im Sommer seltener regnet, die Gewässer tiefer sind und häufiger die Sonne scheint, wodurch Bakterien abgetötet werden, sagte EUA-Experte Peter Kristensen.

In diesem Jahr müssen Badende jedoch vielerorts Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie hinnehmen. Das Risiko einer Infektion mit dem Sars-Coronavirus-2 steigt den Experten zufolge bei geringem Abstand zwischen Menschen und wenn sich viele Menschen gleichzeitig an einem Ort aufhalten. Daher sollten auch für den Aufenthalt am und im Badegewässer die Abstandsregeln eingehalten werden. Eine Übertragung des Coronavirus über das Wasser beim Baden gilt hingegen als äusserst unwahrscheinlich.

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