Fast hundert Tote bei Fährunglück im nordirakischen Mossul

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Irak,

Bei einem Fährunglück in der nordirakischen Stadt Mossul sind fast hundert Menschen ums Leben gekommen.

Einsatzkräfte unweit des Unglücksortes
Einsatzkräfte unweit des Unglücksortes - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In Mossul sind bei einem Fährunglück mindestens 94 Personen ums Leben gekommen.
  • Die Fähre war überladen und darum abgesunken.
  • UNter den Opfern sind auch einige Kinder.

Das Innenministerium setzte die Zahl der Todesopfer am Donnerstag auf 94 herauf, darunter waren auch einige Kinder. Die überladene Fähre war auf dem Fluss Tigris gesunken. Zahlreiche Menschen wollten anlässlich des kurdischen Neujahrsfestes Newroz zu einem beliebten Picknick-Platz übersetzen.

Das Innenministerium musste die Zahl der Opfer im Laufe des Tages mehrfach nach oben korrigieren. Zuletzt war von 94 Toten die Rede. 55 Menschen wurden demnach gerettet. In einer früheren Opferbilanz hatte es geheissen, unter den Todesopfern seien 19 Kinder.

Regierungschef Adel Abdel Mahdi erklärte, auch 61 Frauen zählten zu den Toten. Die Suche nach möglichen weiteren Opfern wurde fortgesetzt.

Fährbetreiber soll verhaftet werden

Ministerpräsident Mahdi besuchte den Unglücksort und die Leichenhalle, in die die Opfer gebracht wurden. Er rief eine dreitägige Staatstrauer aus. Er verlangte von den Behörden einen Bericht über die Unglücksursachen und die Verantwortlichen binnen 24 Stunden.

Die Justiz ordnete die Festnahme von neun Verantwortlichen des Fährbetreibers an. Sie stellte Haftbefehle gegen die Eigentümer der Fähre und des angesteuerten Erholungskomplexes aus.

Der Untergang der Fähre war ders schlimmste Unfall im Krisenland Irak in den vergangenen Jahren. Die UNO erklärte, es handele sich um «eine schreckliche Tragödie».

Am Donnerstag wurden im Irak zugleich das kurdische Neujahrsfest Newroz, Muttertag und der Frühlingsbeginn gefeiert. Viele Menschen hatten sich daher auf den Weg zu der Picknickstelle gemacht.

.Der Fährbetrieb zu der Vergnügungsanlage war erst vor Kurzem wieder aufgenommen worden. Grund war, dass Mossul von 2014 bis 2017 unter der Herrschaft der Dschihahdistenmiliz Islamischer Staat (IS) gestanden hatte.

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen war das Schiff gekentert, weil es völlig überladen war. Der Wasserstand war nach den heftigen Regenfällen höher als gewöhnlich gewesen.

Zuletzt hatte sich vor sechs Jahren ein grösseres Schiffsunglück im Irak ereignet. Damals sank ein Restaurantschiff auf dem Tigris in Bagdad. Fünf Menschen starben.

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