FDP-Delegation in Taiwan - China provoziert mit Manövern

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Deutschland,

Die Spannungen um Taiwan haben zugenommen. Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine wachsen Sorgen, dass China die Insel ähnlich angreifen könnte. Eine FDP-Delegation will in Taipeh ihre Unterstützung zeigen.

Taipeh
Soldaten in Taipeh. (Archivbild) - Chiang Ying-Ying/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Überschattet von neuen chinesischen Militärmanövern nahe Taiwan ist eine Delegation von FDP-Politikern heute zu einem Besuch in der demokratischen Inselrepublik eingetroffen.

Vor dem Hintergrund der Drohungen China gegen Taiwan wollen die Parlamentarier mit ihrer Reise ein Signal der Unterstützung senden. Bei ihrem viertägigen Besuch in Taipeh werden die Abgeordneten auch von Präsidentin Tsai Ing-wen empfangen.

Vor der Landung der Delegation begann Chinas Volksbefreiungsarmee neue Manöver in der Meerenge der Taiwanstrasse. Chinas Ostkommando sprach von «gemeinsamen Kampfbereitschafts- und Militärpatrouillen sowie realen Kampfübungen». Ziel sei es, die Fähigkeiten der Truppen zu testen und «provokativen Aktionen externer Kräfte und separatistischer Kräfte für eine «Unabhängigkeit Taiwans» entschlossen entgegenzuwirken», hiess es in einer Mitteilung.

Allein in den 24 Stunden bis Montagmorgen waren 57 chinesische Militärflugzeuge und 4 Kriegsschiffe nahe Taiwan im Einsatz, wie das Verteidigungsministerium in Taipeh berichtete. 28 Flugzeuge hätten die – früher von China respektierte, nicht offizielle – Mittellinie der Taiwanstrasse überquert und seien in Taiwans Luftraumüberwachungszone (ADIZ) eingedrungen.

China erhält Druck aufrecht

Nach dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine wachsen die Sorgen, dass China ähnlich in Taiwan einmarschieren könnte. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan nur als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. Die Spannungen hatten sich jüngst verschärft. Nach dem Besuch der damaligen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, im August hatte Peking grossangelegte Militärmanöver gestartet. Mit Übungen und verstärkten Einsätzen von Kriegsschiffen und Flugzeugen nahe Taiwan hält China den Druck seither aufrecht.

Bei ihrem Besuch in Taipeh plant die rund zehnköpfige FDP-Delegation Gespräche mit Politikern, Wissenschaftlern, Wirtschaftsexperten, Menschenrechtlern und Militärs. Ranghohe Gesprächspartner sind ausser der Präsidentin auch Premier Su Tseng-chang, Aussenminister Joseph Wu und Parlamentspräsident You Si-kun. Die Gruppe wird von dem FDP-Bundesvize und Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer Johannes Vogel und der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, geleitet.

Dritte deutsche Delegation in vier Monaten

Schon im Vorfeld sorgte die Visite für Verstimmung zwischen Peking und Berlin. Die chinesische Botschaft protestierte: «Mit dem Besuch sowie den Äusserungen dazu missachten alle Beteiligten, dass die Kräfte für eine «Unabhängigkeit Taiwans» und ihre Unterstützer die Souveränität und territoriale Integrität Chinas herausfordern», hiess es gestern in einer Mitteilung in der Bundeshauptstadt.

Die Gruppe der FDP-Bundestagsfraktion ist bereits die dritte deutsche Delegation in den vergangenen vier Monaten, die Taiwan besucht. Im Oktober waren der Freundeskreis des Bundestages für die Beziehungen zu Taiwan und der Menschenrechtsausschuss in Taipeh.

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