Filmfestival Cannes findet wegen Coronakrise nicht wie geplant statt

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Frankreich,

Keine Stars, kein roter Teppich, kein Blitzlichtgewitter an der Croisette: Wegen der Coronavirus-Pandemie wird das Filmfestival von Cannes in diesem Jahr nicht wie geplant im Mai stattfinden.

Goldene Palme von Cannes
Goldene Palme von Cannes - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Organisatoren prüfen Nachholtermin im Sommer oder Absage.

Möglicherweise werde es auf Ende Juni oder Anfang Juli verschoben, teilten die Organisatoren am Donnerstagabend mit. Aber auch eine Absage ist nicht ausgeschlossen.

Die Festivalleitung erklärte, sie verfolge «aufmerksam die Entwicklung der nationalen und internationalen Lage». Die Organisatoren äusserten die Hoffnung, dass «der Höhepunkt der Coronavirus-Krise bereits Ende März erreicht wird».

Sei dies nicht der Fall, müsse das diesjährige Festival womöglich ganz abgesagt werden, hiess es weiter. Eigentlich sollte Mitte April die Filmauswahl bekannt gegeben werden, das Festival war vom 12. bis 23. Mai geplant. In diesem Jahr war der US-Regisseur Spike Lee als Jurypräsident vorgesehen.

Die Internationalen Filmfestspiele von Cannes zählen zu den weltweit bedeutendsten Filmfestivals. In der Regel kommen dafür rund 40.000 Filmschaffende an die Côte d'Azur und 200.000 Zuschauer.

Der parallel zum Festival geplante Filmmarkt könnte in diesem Jahr eventuell als reine Online-Ausgabe stattfinden, hiess es. Daran nehmen normalerweise gut 12.000 Branchenvertreter teil.

Das Festival wurde bereits einmal in seiner Geschichte abgesagt: Im Jahr 1939. Ursprünglich sollten die Filmfestspiele erstmals am 1. September 1939 eröffnen, dann aber überfielen die Nazis Polen. Zwei Tage später erklärten Frankreich und Grossbritannien Deutschland den Krieg. Das erste Festival von Cannes fand deshalb erst 1946 statt, ein Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Wegen der Pandemie wurden bereits eine Reihe von Filmfestivals abgesagt oder auf Eis gelegt, unter anderem in den USA. Frankreich ist in der EU eines der am stärksten von der Coronakrise betroffenen Länder. Dort gilt seit Dienstag eine Ausgangssperre, die Regierung von Staatschef Emmanuel Macron prüft bereits eine Verlängerung der Massnahmen bis in den April. Den Behörden zufolge stieg die Zahl der bestätigten Infektionen in Frankreich zuletzt auf rund 11.000, mehr als 370 Menschen starben.

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