Finnland und Schweden wollen Nato wohl nicht gleichzeitig beitreten
Der finnische Aussenminister verneint, dass Finnland den Antrag zum Nato-Beitritt gleichzeitig wie sein Nachbar Schweden – Mitte Mai – stellen werde.
Das Wichtigste in Kürze
- Finnland und Schweden wollen die Nato-Mitgliedschaft nicht gleichzeitig beantragen.
- Dies bestätigt der finnische Aussenminister Pekka Haavisto.
- Schweden will seine eigene sicherheitspolitische Analyse angeblich vorantreiben.
Dass Finnland und Schweden zeitgleich eine mögliche Nato-Mitgliedschaft beantragen, ist laut finnischen Regierungsangaben noch lange keine abgemachte Sache. Es wäre zwar von Vorteil, wenn die beiden nordischen Länder den Aufnahmeprozess gleichzeitig durchlaufen würden. Dies sagte Aussenminister Pekka Haavisto am Dienstag vor finnischen Parlamentsreportern in Helsinki.
Doch die Staaten träfen in dieser Angelegenheit noch immer ihre eigenen Entscheidungen. Ein genaues Datum für einen finnischen Beschluss gebe es nicht.
Es ist nicht geplant, Anträge gleichzeitig zu stellen
Berichte zweier Boulevardzeitungen, wonach sich Finnland und Schweden darauf vorbereiteten, Mitte Mai gleichzeitig Nato-Anträge zu stellen, bestätigte Haavisto somit nicht. Er begrüsste stattdessen, dass Schweden seine eigene sicherheitspolitische Analyse beschleunigen wolle.
Dadurch sei es möglich, dass Beitrittsbeschlüsse in denselben Tagen oder zumindest derselben Woche kommen könnten, sagte Haavisto weiter. Es gebe aber keine Übereinkunft zwischen den beiden Ländern, auch wenn man sich gegenseitig auf dem Laufenden halten werde.
Krieg lässt Nationen über Beitritt nachdenken
Finnland und Schweden sind jeweils enge Nato-Partner, aber keine offiziellen Mitglieder des Verteidigungsbündnisses. Der Ukraine-Krieg hat dafür gesorgt, dass in beiden Ländern intensiv über einen möglichen Nato-Beitritt debattiert wird.
Die finnische Regierung hatte dem Parlament dazu vor knapp zwei Wochen eine Analyse vorgelegt. Diese zeigt unter anderem die Vorteile und Risiken einer Nato-Mitgliedschaft auf. In Schweden war die Veröffentlichung eines ähnlichen Berichts bis Ende Mai geplant gewesen, nun wird sie auf den 13. Mai vorverlegt.
Derzeit deutet vieles darauf hin, dass sich beide Länder zu einem Antrag entschliessen werden. Ein offizieller Beschluss ist jedoch weder in Helsinki noch in Stockholm gefasst worden.