Fitnessstudios und Schwimmbäder für Frauen in Afghanistan tabu

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Afghanistan,

Nach einem kürzlich erlassenen Zugangsverbot zu öffentlichen Parks und Vergnügungsparks haben die Taliban Frauen nun auch den Besuch von Fitnessstudios, Sporthallen sowie den traditionellen Dampfbädern untersagt.

Plakat vor einem Park in Kabul
Plakat vor einem Park in Kabul - AFP

Die Sporteinrichtungen seien ab sofort für Frauen verboten, «weil viele männliche Trainer hatten und in einigen Studios Frauen und Männer gleichzeitig zugelassen waren», sagte der Sprecher des Ministeriums für den Schutz vor Laster und die Förderung der Tugend, Mohammed Akif Sadek Mohadschir, am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP.

Ihm zufolge sind Hamams – die traditionellen öffentlichen Badehäuser, die seit jeher nach Geschlechtern getrennt sind – nun ebenfalls für Frauen tabu. Frauen bräuchten sie nicht, da jede Wohnung inzwischen über Badezimmer verfügten, argumentierte der Sprecher.

In einem Online-Video, das sich zunächst nicht verifizieren liess, beschwerte sich eine Gruppe von Frauen über das Verbot der Sportstudios. «Es ist ein reines Frauen-Studio – Lehrer und Trainer sind alle Frauen», sagt eine der Frauen, die ebenso wie die anderen mit dem Rücken zur Kamera steht. «Sie können uns nicht einfach alles verbieten. Dürfen wir denn gar nichts mehr?»

Die neuen Regeln schränken die Bewegungsfreiheit von Frauen im öffentlichen Raum in Afghanistan nun noch weiter ein. Seit ihrer Rückkehr an die Macht im August 2021 hatten die radikalislamischen Taliban bereits begonnen, die Rechte von Frauen massiv zu beschneiden. So ist Mädchen fast im ganzen Land der Besuch weiterführender Schulen untersagt. Das Reisen ohne männliche Begleitung ist Frauen und Mädchen verboten. Ausserhalb der eigenen Wohnung müssen sie Hidschabs, die traditionellen Kopftücher, oder gar Burkas tragen.

Aktivisten zufolge zielen die zunehmenden Beschränkungen darauf ab, Frauen an Treffen zu hindern, bei denen sie womöglich Widerstand gegen die Taliban-Herrschaft organisieren könnten. Kleinere Gruppen von Frauen hatten zuvor in Kabul und anderen Grossstädten häufig Blitzproteste veranstaltet. Dabei nahmen sie in Kauf, von Vertretern der Taliban verprügelt oder festgenommen zu werden.

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