Florenz (I): Bürgermeister stoppt Klimaaktivisten – im Netz gefeiert

Anna-Lena Burkard
Anna-Lena Burkard

Italien,

In Florenz (I) besprühten Klimaaktivisten den Palazzo Vecchio. Nach kurzer Zeit wird die Aktion vom Bürgermeister gestoppt. Im Netz wird er dafür gelobt.

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Klimaaktivisten besprühen den Palazzo Vecchio in Florenz (I). Dario Nardella, Bürgermeister von Florenz, schreitet ein. - Twitter/@Radio1Rai

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitag besprühten Klimaaktivisten den Palazzo Vecchio in Florenz (I).
  • Nach wenigen Minuten schaltet sich der Bürgermeister von Florenz dazwischen.
  • Im Netz wird er jetzt gefeiert – er selbst äussert sich kritisch gegenüber der Aktion.

Es waren skurrile Szenen, die sich vergangenen Freitag in Florenz (I) abspielten: Aktivisten der italienischen «Letzte Generation» beschmieren den berühmten Palazzo Vecchio mit oranger Farbe.

Das Ganze dauert nur wenige Minuten. Auch wegen Dario Nardella, dem Bürgermeister von Florenz. Twitter-Videos zeigen, wie Nardella mit ganzem Körpereinsatz versucht, die Aktion schnellstmöglich zu stoppen.

Der 47-Jährige springt über eine Hecke und rennt in Richtung eines Aktivisten. Anschliessend schlingt der Politiker seine Hände um den Mann und zieht ihn von der besprühten Fassade weg. Nardella, der im Video eine Lederjacke trägt, brüllt den Aktivisten an: «Hör' auf! Was, verdammt noch mal, machst du da?»

In den sozialen Medien gefeiert

Dass der Bürgermeister zu diesem Zeitpunkt vor Ort war, war offenbar reiner Zufall. Denn Nardella war gerade dabei, auf der Piazza della Signoria vor dem Palazzo Vecchio ein Video aufzunehmen. In diesem schwärmte er von der Piazza – bis zum Moment, als die Klimaaktivisten loslegen.

Finden Sie die Proteste der Klimabewegung «Letzte Generation» angebracht?

Für sein Tun wird Nardella in den sozialen Medien gefeiert und als «legendär» bezeichnet. Auf Twitter wird gar die Forderung laut, den Politiker für die Rugby-Nationalmannschaft aufzustellen. Nardella selbst konnte seinem Einsatz wenig abgewinnen.

Er half später bei den Putzarbeiten mit, stieg dafür gar auf ein Gerüst. Auch äusserte er auf Twitter harsche Kritik gegen die Aktion. Es sei ein «Angriff auf Kunst, Kultur und Schönheit» gewesen. Kommt hinzu: 5000 Liter Wasser hätten zum Reinigen der Fassade verwendet werden müssen.

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