Flüchtlinge kehren aus der Türkei nach Syrien zurück

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Trotz des Sturzes von Baschar al-Assad kehren Syrer aus der Türkei zurück, doch ein grosser Ansturm auf die Grenzen bleibt aus.

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Nachdem sich die Lage in Syrien wieder etwas beruhigt hat, kehren einige Flüchtlinge in ihre Heimat zurück. (Symbolbild) - Keystone

Wenige Tage nach dem Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad kehren weiterhin Syrer aus der Türkei in ihr Heimatland zurück – ein grosser Ansturm auf die Grenzen bleibt jedoch vorerst aus. An dem Grenzübergang Öncüpinar in der Provinz Kilis standen am Mittwochmorgen Dutzende Menschen an, um nach Syrien zu gelangen, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete.

Ein lokaler Beamter sagte, am Montag – dem ersten Tag nach Assads Sturz – hätten etwa 700 Menschen diesen Übergang passiert, danach habe die Zahl abgenommen. Die Zeitung «Cumhuriyet» berichtete unter Berufung auf Behörden, am Übergang Cilvegözü weiter westlich hätten gestern etwa tausend Menschen die Grenze überquert. Die Migrationsbehörde stocke Personal auf, um die Anträge zu bewältigen.

Zahl der Übertritte noch unklar

Zurzeit sind mehrere Grenzübergänge in der Südtürkei für die Passage von Syrern geöffnet. Das zuständige Innenministerium äusserte sich auf Anfrage der dpa zunächst nicht zur Zahl der Grenzübertritte.

Weltweit hat die Türkei die meisten Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen, zurzeit leben nach UN-Angaben noch rund drei Millionen im Land.

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Es stimmt überhaupt nicht, dass die Schweiz mit den Flüchtlingen aus Nahost und Afrika überfordert ist. Die Kommunen bauen pausenlos neue Häuser nur für Flüchtlinge, mieten riesige Hotels und renovieren alte Liegenschaften, um Flüchtlinge unterzubringen.

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Der Terrorismusexperte Peter Neumann hat Zweifel, dass sich Syrien nach dem Machtwechsel in Richtung Demokratie und Rechtsstaatlichkeit entwickelt. Zwar habe sich der Führer der Islamistengruppen Haiat Tahrir al-Scham (HTS), Ahmed al-Scharaa, der zuvor mit seinem Kampfnamen Abu Mohammed al-Dscholani auftrat, vor Jahren vom Terrornetzwerk Al-Qaida losgesagt, sagte Neumann im ZDF-"heute journal". Seine Gruppe sei aber weiter islamistisch, mit dem Ziel, eine Art Gottesherrschaft in Syrien einzuführen. "Seine Kämpfer kämpfen nicht für eine liberale Demokratie. Seine Kämpfer haben für eine Art islamistisches Regime gekämpft", sagte Neumann. Sein Chefideologe habe vor einigen Jahren die Taliban in Afghanistan zum Vorbild erklärt. Das bedeute nichts Gutes für Minderheiten und Frauen. Der HTS-Führer müsste eigentlich auf Versöhnung setzen, betonte Neumann, der am Londoner King's College lehrt. Er bezweifele aber, dass seine Kämpfer da mitmachten. Neumann hält es für möglich, dass es dann zu einer Opposition in der eigenen Bewegung kommen könnte.

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