Frankreich könnte weitere Atomreaktoren schliessen
Das Wichtigste in Kürze
- Es wird erwartet, dass Macron seine Energieplanung am 27. November vorstellt.
- Bis 2028 könnten sechs Atomreaktoren geschlossen werden.
- Die Schliessung des Kraftwerks Fessenheim ist bereits 2022 wahrscheinlich.
Die französische Mitte-Regierung sucht laut Medienberichten immer noch nach einen Kurs für seine langfristige Atompolitik. Wie das Enthüllungsblatt «Le Canard Enchaîné» in seiner neuen Ausgabe berichtet, dürfte Staatschef Emmanuel Macron am Dienstag nächster Woche (27. November) die mehrjährige Energieplanung vorstellen.
Die Nachrichtenagentur AFP meldete unter Berufung auf ein Regierungspapier, es könnten laut einem weitgehenden Szenario bis 2028 sechs Atomreaktoren geschlossen werden. Dabei seien die beiden Reaktoren des umstrittenen Atomkraftwerks im elsässischen Fessenheim nicht mit eingerechnet.
Der Schliessungstermin für Fessenheim ist bisher unklar geblieben. Die staatliche französische Atomaufsicht bereitet sich auf das Abschalten bis 2022 vor.
Ein anderes Szenario in dem Papier sehe hingegen bis 2028 überhaupt keine weitere Schliessung über Fessenheim hinaus vor, berichtete die Agentur. Frankreich betreibt 58 Atomreaktoren - nur die USA haben mehr. Mehr als 70 Prozent der französischen Stromproduktion kommen aus Kernkraft.
Die französische Regierung will diesen Anteil mittelfristig auf 50 Prozent drücken. Der beliebte Umweltpolitiker Nicolas Hulot hatte beim seinem Rücktritt als Umweltminister im vergangenen August die Atomkraft als einen «wirtschaftlich und technisch unnützen Wahnsinn» gegeisselt.