Frankreich muss wegen Hitzewelle Wasser sparen
Angesichts der erwarteten Hitzewelle und Trockenheit wird in Frankreich zum Wassersparen aufgerufen. Ein Drittel der Départements hat Wasser bereits rationiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Frankreich erwartet eine weitere Hitzewelle.
- Wasserbetriebe rufen deshalb dazu auf, Wasser zu sparen.
- In einem Drittel der Départements ist Wasser bereits rationiert.
Kurz vor Beginn einer weiteren vorzeitigen Hitzewelle in Frankreich haben mehrere Wasserversorger zum Wassersparen aufgerufen. Bereits in einem Drittel der Départements ist Wasser rationiert.
«Um nicht in eine schwierige Lage zu kommen, müssen wir uns vorbereiten». So heisst es in einem am Montag veröffentlichten Aufruf des Verbands der Wasserbetriebe. Zwischen Dienstag und Samstag werden in Frankreich Temperaturen bis zu 40 Grad erwartet.
Die Wasserbetriebe appellieren an den Staat, die Versorgung zu modernisieren, etwa durch besseres Aufspüren von Lecks und durch saisonabhängige Tarife. Nötig seien auch «natürliche Lösungen», beispielsweise der bessere Schutz von Feuchtgebieten und der Kampf gegen die Bodenversiegelung. Auch technologische Lösung sollten erwogen werden, wie das Auffüllen der Grundwasser-Reservoirs und die Zweitnutzung von gering verschmutztem Wasser.
Derzeit gelten in einem guten Drittel der 101 Départements Frankreichs bereits Beschränkungen. Je nach Warnstufe wird das Bewässern von Gärten und Feldern rationiert; Autos dürfen nicht mehr gewaschen und private Pools nicht mehr gefüllt werden.
Atomkraftwerk muss erneut gedrosselt werden
Der Energiekonzern EDF kündigte an, das Atomkraftwerk Saint-Alban an der Rhone wegen des niedrigen Wasserstandes im Fluss erneut zu drosseln. Dort war bereits Anfang Juni die Produktion von 1300 Megawatt zeitweise auf 260 Megawatt abgesenkt worden.
Um die Artenvielfalt im Fluss zu schützen, ist die Entnahme und das Zurückleiten des Kühlwassers streng geregelt. Schon in der Vergangenheit mussten französische Atomkraftwerke in Hitzeperioden gedrosselt werden, üblicherweise geschieht dies jedoch im Hochsommer. Anfang Mai war auch das AKW Blayais am Fluss Garonne wegen niedrigen Wasserstands zurückgefahren worden.
Der Monat Mai war in Frankreich mit einer Durchschnittstemperatur von 17,8 Grad der heisseste seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Die höchsten Temperaturen wurden in Ajaccio auf Korsika mit 36,2 Grand und in Albi bei Toulouse mit 35,4 Grad erreicht. Fast im ganzen Land trockneten die Böden so stark aus wie sonst normalerweise erst Mitte Juli. In den vergangenen drei Monaten regnete es etwa 45 Prozent weniger als üblich.