Frankreichs Sozialpartner suchen Alternativen zur Rente mit 64
Sie suchen nach einer Alternative zur Vollrente mit 64: Frankreichs Gewerkschaften und Arbeitgeber beraten über die Finanzierung des künftigen Rentensystems.

Das Wichtigste in Kürze
- Frankreichs Gewerkschaften beraten über die Finanzierung des künftigen Rentensystems.
- Sie wollen eine Alternative zur Vollrente im Alter von 64 Jahren finden.
Die Gewerkschaften wollen die von der Regierung geplante Anhebung des Rentenalters von derzeit 62 Jahren verhindern. Um das Defizit der Rentenkassen auszugleichen, sind nach Schätzungen zwölf Milliarden Euro jährlich nötig.
An dem ersten Treffen der Finanzierungs-Konferenz nahmen Premierminister Edouard Philippe und andere Regierungsvertreter teil. Philippe hatte nach wochenlangen Protesten gegen die Rentenreform angekündigt, auf die Rente mit 64 zu verzichten.

Zur Bedingung macht er aber, dass sich die Sozialpartner bis Ende April auf eine Alternative zur Finanzierung einigen. Ansonsten will die Regierung das Rentenalter per Dekret anheben.
Einige Gewerkschaften fordern vollständigen Rückzug der Rentenreform
Die Gewerkschaften sind uneins über den Kurs. Mehrere – darunter die einflussreiche CGT – fordern den vollständigen Rückzug der Rentenreform, mit der die aktuell mehr als 40 Rentensysteme vereinheitlicht werden sollen. Sie fürchten massive Einschnitte für Ruheständler.
Für den Donnerstag kommende Woche riefen die nicht kompromissbereiten Gewerkschaften zu neuen landesweiten Protesten auf. Am Mittwoch hatten nach Angaben des Innenministeriums rund 108'000 Menschen im ganzen Land gegen die Rentenreform protestiert – die CGT zählte alleine 180'000 Teilnehmer in Paris.