Wieder Grossdemonstrationen gegen Rentenpläne in Frankreich
Frankreich steht ein neuer Massenprotest gegen die geplante Rentenreform bevor. Geplant sind am heutigen Donnerstag landesweite Demonstrationen.
Das Wichtigste in Kürze
- Frankreich steht ein neuer Massenprotest gegen die geplante Rentenreform bevor.
- Geplant sind am heutigen Donnerstag landesweite Demonstrationen.
- In einer Umfrage sprechen sich 56 Prozent der Franzosen gegen die Reformpläne aus.
Frankreich steht ein neuer Massenprotest gegen die geplante Rentenreform bevor. Geplant sind am heutigen Donnerstag landesweite Demonstrationen und neue branchenübergreifende Ausstände.
Der Demonstrationszug in Paris soll am Mittag im Süden der Hauptstadt bei Montparnasse starten. Auch in anderen Städten wie Marseille oder Lyon sind Proteste geplant. Die Blockaden von Häfen sollen ebenfalls weitergehen. Aufgerufen haben die Gewerkschaften.
Seit Beginn der Streiks Anfang Dezember ist es der sechste landesweite grosse Massenprotest. Auch in dieser Woche waren die Streiks weitergegangen, allerdings hatte sich die Situation im Pariser Nahverkehr zuletzt deutlich verbessert. Die Züge zahlreicher Linien fuhren auch wieder den ganzen Tag über und nicht nur zu Stosszeiten.
Sturm der Gewerkschaften
Zuletzt hatte Frankreichs Premier Édouard Philippe ein grosses Zugeständnis an die Gewerkschaften gemacht. Nach den Plänen der Regierung hätten Arbeitnehmer, die mit 62 in Rente gehen, mit Abschlägen rechnen müssen. Erst ab 64 Jahren sollte es volle Bezüge geben. Dagegen liefen die Gewerkschaften Sturm.
Dieses Vorhaben wurde nun am Wochenende von der Regierung zurückgenommen, was zu einer weiteren Spaltung der Gewerkschaften geführt hat. Die Hardliner von der CGT fordern weiterhin eine vollständige Rücknahme der Reform. Der grösste Gewerkschaftsbund CFDT begrüsste hingegen die Ankündigung und gab sich offen für weitere Verhandlungen.
Macron im Versteck
In einer aktuellen Umfrage sprechen sich 56 Prozent der Franzosen gegen die Reformpläne aus. Zwei Drittel der Befragten sind der Ansicht, dass Premier Philippe und die Regierung das Reformprojekt nicht gut behandeln. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte sich in der Öffentlichkeit seit Beginn der Streiks auffällig zurückgehalten und seinen Premier vorgeschickt.