Franziskus ruft zu «gesunder Laizität» auf
Bei seinem Besuch auf Korsika fordert Papst Franziskus eine dynamische und anpassungsfähige Trennung von Staat und Kirche.
Papst Franziskus hat bei einem Besuch auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika zu einer «gesunden Laizität» aufgerufen. Man solle christliche und weltliche Kultur nicht gegeneinander stellen, sagte das Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken in der Inselhauptstadt Ajaccio. Franziskus forderte eine Laizität – die Trennung von Staat und Kirche -, die dynamisch und anpassungsfähig sei.
Die stete Zusammenarbeit zwischen zivilen und geistlichen Stellen diene dem Wohle der Gemeinschaft.
«Eine solch gesunde Laizität garantiert der Politik, ohne Instrumentalisierung der Religion zu handeln, und der Religion, frei zu leben, ohne durch die von Interessen diktierte Politik belastet zu werden», sagte der Pontifex.
Französische Tradition strikter Trennung
Frankreich versteht sich als Land mit strikter Trennung von Staat und Religion. Das Selbstverständnis als laizistisches Land ist tief in der Gesellschaft verankert.
Bei dem eintägigen Besuch stehen auch eine Messe mit mehreren Tausend Gläubigen sowie ein Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf dem Programm.
Auf den Strassen von Ajaccio wurde Franziskus, der am Dienstag 88 Jahre alt wird, von Gläubigen und Schaulustigen gefeiert. Viele sangen Lieder oder baten um Segen.
Historischer Besuch auf Korsika
Es ist das erste Mal, dass ein Papst nach Korsika reist. Die grosse Mehrheit der etwa 350.000 Bewohnerinnen und Bewohner der Insel bekennt sich zum katholischen Glauben.
Für Franziskus ist es die letzte Auslandsreise in diesem Jahr. Er sollte noch am Abend in den Vatikan zurückkehren.