Die Terrorgefahr in Frankreich bleibt hoch. Rückkehrer aus dem IS-Konfliktgebiet werden besonders beobachtet. Mehrere Verdächtige befinden sich in U-Haft.
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Christophe Castaner trifft im Élysée-Palast in Paris ein. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Christophe Castaner hat vergangenen Dienstag den Posten als Innenminister übernommen.
  • Die Wachsamkeit gegen Terrorismus muss laut Castaner beibehalten werden.
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In Frankreich sind im laufenden Jahr bereits fünf Terroranschläge vereitelt worden. Der «Grad der Wachsamkeit gegen den Terrorismus» müsse beibehalten werden, forderte der neue Innenminister Christophe Castaner in der Sonntagszeitung «Le Journal du Dimanche». Der 52 Jahre alte Vertraute von Staatschef Emmanuel Macron hatte am vergangenen Dienstag das Innenressort übernommen.

Bekannt war bisher, dass Ende Juni ein Anschlag auf eine Versammlung von 25'000 Exil-Iranern in Villepinte bei Paris durchkreuzt wurde. Ein iranischer Diplomat, der als mutmasslicher Drahtzieher gilt, war Mitte Oktober von Deutschland nach Belgien ausgeliefert worden. Er soll ein dort lebendes Ehepaar mit dem Anschlag beauftragt haben.

Castaner sagte, dass Rückkehrer aus dem irakisch-syrischen Konfliktgebiet besonders beobachtet werden sollen. Es handele sich um 261 Erwachsene in Frankreich. «Es gibt auch 700 Franzosen, die sich noch in dem Gebiet aufhalten, vor allem in Idlib (...)», sagte Castaner mit Blick auf die syrische Rebellenhochburg.

Anschlag mit vier Toten

Sieben Monate nach den Terrorattacken in Südfrankreich mit vier Toten wurden drei Verdächtige in Untersuchungshaft genommen, wie Justizkreise bereits am Samstag bestätigten. In den nun eröffneten Ermittlungsverfahren gehe es um die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.

Nach Medienberichten stammen die Verdächtigen aus dem Umfeld des 25-jährigen Islamisten, der in der Region von Carcassonne die vier Menschen getötet hatte. Unter den Opfern war auch der Gendarmerie-Offizier Arnaud Beltrame, der später von Macron bei einer Feier posthum geehrt wurde.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte die Attacken für sich reklamiert. Der mutmassliche Islamist war bei der Anschlagsserie getötet worden. Frankreich wird seit Jahren von einer Terrorwelle erschüttert, fast 250 Menschen wurden dabei aus dem Leben gerissen.

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