Ägypten verurteilt 190 Muslimbrüder wegen Terrorismus
Ein ägyptisches Gericht hat in einem Massenverfahren 190 Mitglieder der verbotenen Muslimbruderschaft wegen Terrorismus verurteilt. Nach dem Urteil müssen unter anderem 35 Angeklagte Haftstrafen bis zu 25 Jahren und 61 weitere bis zu 15 Jahren verbüssen.
Das Wichtigste in Kürze
- 190 Mitglieder der verbotenen Muslimbruderschaft wurden in Ägypten verurteilt.
- Es wurden Haftstrafen von bis zu 25 Jahren ausgesprochen.
Den Angeklagten wurde vorgeworfen, unter anderem Bahnschwellen angezündet und Sprengsätze auf Polizeistationen in der Provinz Suhadsch geworfen zu haben. Die Angeklagten wurden 2015 festgenommen, ein Grossteil wurde in Abwesenheit verurteilt. Menschenrechtsaktivisten kritisieren die in Ägypten durchgeführten Massenverurteilungen. Die Regierung verteidigt sie mit Verweis auf die Unabhängigkeit der Justiz.
2013 war es in Ägypten erneut zu grossen Protesten gekommen, als die Armee den gewählten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi abgesetzt hatte. Die Behörden werfen den Muslimbrüdern vor, an gewalttätigen Auseinandersetzungen beteiligt gewesen zu sein. Der frühere Armeechef Abdel Fattah al-Sisi wurde erst vor wenigen Tagen nach offiziellen Angaben mit mehr als 97 Prozent der Stimmen als Präsident im Amt bestätigt.