Geheimdienst FSB: Mordanschlag auf RT-Chefredakteurin vereitelt
Laut Angaben des russischen Geheimdiensts wurde ein Mordanschlag auf die RT-Chefredakteurin verhindert. Es sei zu mehreren Festnahmen gekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Russlands Geheimdienst vereitelt einen Mordanschlag auf die RT-Chefredakteurin.
- Die verdächtigen Neonazis sollten auch eine Moderatorin töten.
- Der Geheimdienst FSB hat laut Angaben die Verdächtigen festgenommen.
Russlands Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen Mordanschlag auf die Chefredakteurin des Staatsfernsehsenders RT, Margarita Simonjan, verhindert. Dabei wurden mehrere Verdächtige festgenommen. Demnach wollten russische Neonazis im Auftrag des Kiewer Geheimdienstes SBU Simonjan und auch die prominente Moderatorin Xenia Sobtschak töten. Simonjan ist eine glühende Unterstützerin von Moskaus Krieg gegen die Ukraine.
RT veröffentlichte ein Video, auf dem ein junger Mann behauptet, er habe von Ukrainern den Mordauftrag angenommen. Der demnach 18 Jahre alte Mann, der seinen Namen und sein Geburtsdatum nennt, schildert den angeblichen Tathergang. Bei der geplanten Waffenübergabe sei er von Sicherheitskräften festgenommen worden, sagte er. Im Video trug er ein T-Shirt mit der Aufschrift Waffen SS.
Meldungen von FSB nicht überprüfbar
Der FSB meldet immer wieder verhinderte Attentate und Festnahmen von Verdächtigen, die im Auftrag ukrainischer Dienste Anschläge geplant haben sollen. Überprüfbar ist das nicht von unabhängiger Stelle.
Zwei prominente Medienvertreter waren allerdings bereits getötet worden: im August 2022 Darja Dugina bei einer Autobombenexplosion. Anfang April der Militärblogger Maxim Fomin, genannt Wladlen Tatarski, bei der Zündung eines Sprengsatzes in einem Café in St. Petersburg.
Im Mai gab es einen Autobombenanschlag auf den bekannten kremlnahen Schriftsteller Sachar Prilepin, dessen Fahrer starb. Er selbst wurde schwer verletzt.
Redakteurin dankt Geheimdienst
Simonjan, die auch Chefredakteurin des Agentur Rossija Segodnja ist, dankte dem Geheimdienst dafür, dass ihr Leben gerettet wurde. Laut FSB wurden «Mitglieder der neonazistischen Gruppierung »Paragraf-88«» in Moskau und im Gebiet Rjasan festgenommen.
Sie hätten dort Wohn- und Arbeitsadressen ausgekundschaftet. Bei den Verdächtigen seien ein Kalaschnikow-Maschinengewehr und unter anderem 90 Patronen, Messer, Gummiknüppel, Computer und Nazi-Flaggen und -Literatur beschlagnahmt worden. Die Auftraggeber sollen 1,5 Millionen Rubel (14'800 Euro) für jeden Mord in Aussicht gestellt haben.