Bei Geiselnahme in Toulouse hielt ein 17-Jähriger vier Frauen fest
In Toulouse ist eine mehrstündige Geiselnahme unblutig zu Ende gegangen. Ein 17-Jähriger hatte vier Frauen in einer Bar festgehalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Geiselnahme in Toulouse ging ohne Verletzte zu Ende.
- Ein 17-Jähriger hatte stundenlang vier Frauen in einer Bar festgehalten.
- Der Mann litt an psychischen Problemen. Er war polizeibekannt.
Alle vier Frauen, die in einer Bar nahe der Stadt Toulouse von einem 17-jährigen Verdächtigen festgehalten worden waren, sind frei. Dies teilten die Behörden am Dienstagabend
Der Verdächtige stellte sich der Polizei und wurde festgenommen. In einem Brief bezog sich der offenbar psychisch kranke Mann auch auf die Protestbewegung der «Gelbwesten».
Sicherheitskräfte verhandelten in Toulouse mit 17-Jährigem
Die Geiselnahme hatte begonnen, als der Verdächtige am Nachmittag in die Bar im Vorort Blagnac eindrang. Er habe zwei Schüsse abgegeben und damit gedroht, auf die Polizei zu feuern, sagte der Staatsanwalt von Toulouse, Dominique Alzeari.
Die Sicherheitskräfte begannen daraufhin Verhandlungen mit dem 17-Jährigen. Elitepolizisten der Spezialeinheit Raid waren im Einsatz. Die Polizei riegelte die Umgebung des Tatorts ab.
Nach Angaben der Polizei liess der Geiselnehmer gegen 20 Uhr die erste Frau frei. Es handelte sich dabei um die Eigentümerin der Bar in der Nähe des Flughafens. Wenig später liess er auch die drei anderen Frauen laufen.
Der 17-Jährige blieb zunächst allein zurück. Nach weiteren Verhandlungen stellte er sich der Polizei und wurde festgenommen, wie Innenminister Christophe Castaner im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte.
🔴Voici les premières images du RAID 31 (Toulouse) déployés à Blagnac à l’occasion de la prise d’otages de 4 personnes par un individu depuis 16h15. Ils ont déployé leur bouclier balistique Ramsès avec un panneau central, 2 orientables et les rampes d’éblouissement Extrem’Vision. pic.twitter.com/7y3H0HRDSF
— raid_unite_speciale ⚠️non-officiel⚠️ (@raid_fipn) May 7, 2019
Verdächtige der Geiselnahme war der Polizei bekannt
Nach Angaben von Staatsanwalt Alzeari war der Verdächtige den Behörden bereits wegen diverser Delikte bekannt. Darunter Raub und Gewalt gegen Polizisten. Zudem war er im Dezember bei Protesten der «Gelbwesten» festgenommen worden.
Ermittler fanden demnach einen Brief in der Wohnung des 17-Jährigen. In dem Schreiben zeigte er sich «ziemlich depressiv, oder zumindest besorgt über seine Gesundheit». Zudem habe er die «Gelbwesten»-Bewegung erwähnt und die Geiselnahme angekündigt.
Die «Gelbwesten» gehen seit November gegen Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron auf die Strasse. Sie fordern mehr soziale Gerechtigkeit und niedrigere Steuern. Bei den Demonstrationen kommt es regelmässig zu Zusammenstössen mit der Polizei.