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Gericht in Amsterdam verhängt Haftstrafen wegen «Folter-Container»

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Niederlande,

Weil sie aus Schiffscontainern ein eigenes Gefängnis mit einer Folterkammer errichteten, sind in den Niederlanden elf Männer zu Haftstrafen verurteilt worden.

Figur von Justitia
Figur von Justitia - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Kriminelle bauten Gefängnis aus Schiffscontainern.

Das Amsterdamer Bezirksgericht erklärte am Mittwoch, alle Angeklagten hätten «an dem Plan mitgewirkt, kriminelle Gegner oder deren Angehörige zu entführen, zu erpressen, zu foltern und zu töten».

Die Polizei hatte vor fast zwei Jahren sieben Container in einem Wald im Süden des Landes entdeckt, nachdem Sicherheitsbehörden das von Kriminellen genutzte verschlüsselte Handykommunikationsnetzwerk EncroChat gehackt hatten. Richter urteilten später, dass die auf diese Weise gesicherten Beweise vor Gericht bestand hätten.

Die Männer hätten eine Gruppe für den Kampf um Geld in der kriminellen Szene gebildet und geplant, «das Gesetz selbst in die Hand zu nehmen», teilte das Gericht nun mit. Ihr Mangel an Respekt für die persönliche Freiheit und Integrität anderer sei «schockierend», erklärten die Richter.

Bei einer Razzia fanden die Polizisten einen Container, der mit einem Zahlarztstuhl und Instrumenten wie Gartenscheren, einer Säge, Skalpellen und Zangen ausgestattet war. Sechs weitere Schiffscontainer erwiesen sich als Gefängniszellen.

Niederländische Medien bezeichneten den Hauptverdächtigen als Roger P., 50 Jahre alt, der in der Unterwelt auch als «Piet Costa» bekannt sei - mutmasslich wegen häufiger Reisen nach Costa Rica. Costa, der im vergangenen Monat bereits zu 15 Jahren Haft wegen Kokainschmuggels verurteilt worden war, erhielt nun weitere 33 Monate Gefängnis. Seine rechte Hand - ein 40-jähriger Angeklagter - wurde zu acht Jahren Haft verurteilt, neun weitere erhielten ebenfalls Haftstrafen, ein Mann wurde freigesprochen.

In den über EncroChat verschickten Botschaften hiess es unter anderem: «Wir brauchen genug Gürtel und Kabelbinder, um sie zu fesseln» und «wir brauchen Zangen für Finger und Zehen».

Über das EncroChat-Netzwerk kommunizierten mutmassliche Verbrecher aus dem Bereich der organisierten Kriminalität nach Angaben der Behörden europaweit.

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