Gestohlener Picasso: Griechen haben Hoffnung nicht aufgegeben
Im Fall des vor neun Jahren in Athen gestohlenen Picasso-Werks «Frauenkopf» herrscht in Griechenland weiterhin Hoffnung, das Bild könne noch auftauchen.
Das Wichtigste in Kürze
- Entsprechend haben sich die griechische Kultusministerin Lina Mendoni sowie Kunstexperten und auch Ermittler geäussert, wie die griechische Zeitung «To Proto Thema» am Mittwoch berichtete.
Es scheint demnach sicher, dass das Bild nie verkauft wurde, sondern sich immer noch in Griechenland und in den Händen der Diebe befindet. Der Anwalt und Kunstsammler Stelios Garipis richtete in der Zeitung einen Appell an die Kunsträuber, das Bild zurückzugeben.
Hintergrund der Debatte ist die Wiedereröffnung der Athener Pinakothek am 25. März, dem griechischen Nationalfeiertag. Die Pinakothek war nach dem skandalträchtigen Raub vor neun Jahren wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen geschlossen worden und soll nun - renoviert und sicherheitstechnisch auf neuestem Stand - wieder öffnen. Picassos «Frauenkopf» hat dabei für Griechenland neben dem Schätzwert von rund 16,5 Millionen Euro eine weitere, besondere Bedeutung: Das Bild wurde dem Land einst vom Künstler höchstpersönlich für den Widerstand gegen die Nationalsozialisten übergeben.
Die Ermittlungen der Polizei nach dem Raub blieben nicht ohne Erkenntnisse - sogar einen konkreten Verdacht gibt es gegen zwei Männer, der aber nie belegt werden konnte. Dennoch könnte der «Frauenkopf» nun wieder ans Tageslicht kommen, glaubt Kultusministerin Lina Mendoni. Sie geht genauso wie Experten und Ermittler davon aus, dass die Diebe das Gemälde nicht verkaufen konnten, weil es aus einer Nationalgalerie gestohlen wurde und so nie in Privatbesitz übergehen kann, sondern zurückgegeben werden muss, sobald es ausfindig gemacht wird.