Die deutsche Gewerkschaft Verdi verhandelt nach den Streiks von Ryanair-Piloten mit der Airline nun auch über Flugbegleiter.
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Der internationale Flughafen Orio al Serio bei Mailand wurde am Dienstag geschlossen, weil der Reifen eines Ryanair-Flugzeugs bei der Landung platzte. - AP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die deutsche Gewerkschaft Verdi verhandelt mit Ryanair über deutsche Flugbegleiter.
  • Die zentrale Forderung ist eine Gehaltserhöhung der momentan rund 1'100 Franken brutto.
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Nach dem Streik der Ryanair-Piloten in fünf europäischen Ländern geht es nun um die Belange der rund 1'000 in Deutschland stationierten Flugbegleiter. Die Gewerkschaft Verdi nimmt nach eigenen Angaben an diesem Mittwoch Verhandlungen zu einem nationalen Tarifvertrag mit dem irischen Billigflieger auf.

Zu den zentralen Forderungen gehöre eine substanzielle Entgeltsteigerung, teilte Verdi am Montag in Berlin mit. Durch saisonale Schwankungen und fehlende Flugstunden-Garantien könnten sogar einige Vollzeit-Beschäftigte als Grundgehalt monatlich nur bis zu 1'100 Franken brutto erhalten. «Das ist völlig inakzeptabel», sagte Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. Ryanair müsse zudem deutsches Sozialrecht zu Entgeltfortzahlungen im Krankheitsfall anerkennen. Verdi will zudem gegen Befristungen, Leiharbeit und kurzfristige Versetzungen angehen.

Die in Deutschland mit Verdi konkurrierende Kabinengewerkschaft Ufo verhandelt parallel mit der irischen Fluggesellschaft, hat aber anders als Verdi bislang keine Anerkennungsvereinbarung unterzeichnet. Nach deutschen Tarifrecht ist eine formale Anerkennung aber nicht zwingend nötig, um zu einem Tarifvertrag zu kommen.

Beide Gewerkschaften stimmen sich mit Berufsorganisationen aus anderen Ländern in zwei getrennten Netzwerken auf europäischer Ebene ab. Bei Ryanair hat es bereits Flugbegleiter-Streiks in Belgien, Spanien, Portugal und Italien gegeben.

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