Giftattacke in Rettungswache? Deutsche Sanitäterin in Haft
Eine angehende Notfallsanitäterin soll mehrere Kollegen vergiftet haben. Die Taten ereigneten sich auf einer Rettungswache im Landkreis Ludwigsburg (D).
![Getränk](https://c.nau.ch/i/Wwy5Ok/900/getrank.jpg)
Eine angehende Notfallsanitäterin soll in Deutschland mehrere Kollegen auf ihrer Rettungswache vergiftet haben. Die zur Tatzeit 23 Jahre alte Auszubildende soll die Getränke ihrer Kollegen während des Dienstes mit verschreibungspflichtigen Medikamenten versetzt haben. Dies teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Drei Kollegen – 53, 29 und 25 Jahre alt – sollen dadurch «erhebliche gesundheitliche Beschwerden» erlitten haben. In einem Fall seien diese sogar lebensbedrohlich gewesen, teilten die Ermittler mit.
Drei Fälle hätten im Spital behandelt werden müssen. Die Taten sollen sich im Zeitraum von Oktober 2023 bis April 2024 auf einer Rettungswache im Baden-Württembergischen Landkreis Ludwigsburg ereignet haben.
Versuchter Mord: Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft
Die Tatverdächtige wurde nach Angaben der Ermittler Ende Januar festgenommen und einem Haftrichter vorgeführt. Ihr wird versuchter Mord in vier Fällen vorgeworfen. Sie sitzt in Untersuchungshaft.
Umfangreiche Ermittlungen hätten zu der jungen Frau geführt, so die Behörden. Weitere Details nannte eine Polizeisprecherin nicht. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauerten noch an. Insbesondere das Motiv der Frau sei noch unklar.
Giftattacken am Arbeitsplatz: Ein wiederkehrendes Phänomen
Giftattacken am Arbeitsplatz kommen nicht selten vor. In Deutschland backte etwa eine Krankenschwester im hessischen Bad Nauheim Kekse für die Kollegen. Was wie eine nette Geste klang, verursachte bei ihren Opfern Schwindel und Bewusstlosigkeit.
Die Frau hatte nach Auffassung des Landgerichts Giessen Beruhigungs- und Schlafmittel in die Naschereien gemixt. Im Mai 2020 wurde sie wegen gefährlicher Körperverletzung zu drei Jahren Haft verurteilt.