Gondelabsturz in Tirol: Vater weiter in kritischem Zustand
Am Dienstag stürzte eine Gondel in Tirol ab. Dabei wurde eine dänischen Familie schwer verletzt. Der Vater der Familie sei in einem kritischem Zustand.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Gondel-Absturz im Tirol ist eine dänische Familie verletzt im Spital.
- Nun spricht die Mutter, die bei dem Unglück nicht dabei war, wie sie den Moment erlebte.
- Die Tochter blieb bei Bewusstsein und rief zuerst die Rettungskräfte, dann ihre Mutter an.
Nach dem Absturz einer Gondel im Tiroler Skigebiet Hochoetz am Dienstag hat die Mutter der verunglückten dänischen Familie mit dem Nachrichtenportal «BT» gesprochen. Ihre Tochter (19), die sich bei dem Absturz einen Bruch an der Wirbelsäule zuzog, habe sie aus dem Spital angerufen.
Sie schilderte, wie ihr Vater (49) und Onkel (46) aus dem Fenster der Kabine in den Schnee geschleudert wurden. Sie selbst landete in der Gondel auf ihrem Bruder (20), der bewusstlos war. Sie habe versucht, ihren Vater zu rufen, doch dieser war ebenfalls bewusstlos. Nur ihr Onkel antwortete.
Die 19-Jährige behielt in der Notlage einen kühlen Kopf. Sie fand im Internet die Nummer eines Skiverleihs in der Nähe, dieser rief dann die Einsatzkräfte. Im steilen Gelände waren die Retter aber erst rund 30 Minuten später vor Ort.
«Meine Tochter hat mich per Facetime kontaktiert, als ihr Vater vom Helikopter abgeholt worden war und sie wartete», so die Dänin. «Es war so schrecklich, zu Hause zu sitzen und nichts tun zu können.»
Vater in «kritischem Zustand»
Der 49-jährige Familienvater ist am Mittwoch weiter in «kritischem Zustand» gewesen. Dies sagte ein Kliniksprecher der Nachrichtenagentur APA.
Der Mann befand sich nach einer Operation auf der Intensivstation. Bei dem Absturz aus einer Höhe von zehn bis zwölf Metern wurden zudem zwei deutsche Eheleute im Alter von 58 und 62 Jahren verletzt, die sich in der Nachbargondel befunden hatten. Sie erlitten die Verletzungen laut Polizei aufgrund der heftigen Schwingungen des Tragseils.
Die Gondel stürzte in unwegsames, bewaldetes Gebiet ab, wodurch sich die Bergung der Schwerverletzten sehr schwierig gestaltete. Sie wurden schliesslich mit einem Tau vom Hubschrauber geborgen und ins Krankenhaus geflogen. Am Dienstag begannen die Ermittlungen zur Unfallursache, die Seilbahnbehörde nahm ihre Arbeit bereits auf. Unklar war, warum der Baum umfiel und auf das Tragseil krachte – am Dienstag war es nicht windig.