Der frühere sowjetische Präsident Michail Gorbatschow hat den USA vorgeworfen, sich nach dem Ende des Kalten Krieges «arrogant» verhalten zu haben.
Michail Gorbatschow
Michail Gorbatschow war der letzte Präsident der Sowjetunion. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Rücktritt Gorbatschows als Präsident der UdSSR jährt sich am Samstag zum 30. Mal.
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Im Westen habe nach dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991 eine «triumphale Stimmung geherrscht, vor allem in den USA», sagte Gorbatschow in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti.

Gorbatschows Rücktritt als Präsident der Sowjetunion jährt sich am Samstag zum 30. Mal. Mit dem Schritt am 25. Dezember 1991 besiegelte der heute 90-Jährige das Ende der UdSSR.

«Wie kann man auf gleichberechtigte Beziehungen setzen, wenn die Vereinigten Staaten und der Westen sich in einer solchen Position befinden?», kritisierte Gorbatschow in dem Interview. Der Westen sei nach dem Zerfall der Sowjetunion «arrogant und selbstgerecht» aufgetreten. «Sie haben sich zum Sieger im Kalten Krieg erklärt.» Als «Gewinner» habe der Westen entschieden, ein «neues Imperium» aufzubauen. Dies habe zur Erweiterung der Nato geführt.

Gorbatschow äusserte sich vor dem Hintergrund massiver Spannungen zwischen Russland und dem Westen. Angesichts eines massiven russischen Truppenaufmarsches an der Grenze zur Ukraine gibt es Befürchtungen, Moskau könnte das Nachbarland angreifen.

Der Kreml weist die Befürchtungen des Westens zurück und wirft seinerseits der Ukraine und der Nato provokantes Verhalten vor. Von den USA und dem Westbündnis forderte Präsident Wladimir Putin zuletzt schriftliche Sicherheitsgarantien mit einem Verzicht auf eine weitergehende Nato-Osterweiterung und auf die Errichtung von Militärstützpunkten in ehemaligen Sowjetrepubliken.

Bei seiner traditionellen Jahrespressekonferenz am Donnerstag bezeichnete Putin die erste Reaktion der USA auf die Forderungen als "positiv. Ein Vertreter des Weissen Hauses sagte, die USA seien bereit zu einem diplomatischen Austausch "ab Anfang Januar".

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