Grenzbeamte am Flughafen London-Heathrow beginnen Streik
Seit Monaten sorgt ein neues Dienstplansystem am grössten britischen Flughafen für Ärger. Das könnte auch Auswirkungen auf Reisende haben.
Am wichtigsten britischen Flughafen London-Heathrow streiken seit heute Grenzbeamte. Hintergrund für den viertägigen Ausstand ist ein Streit um Arbeitszeiten und die Belastung der Beschäftigten.
Etwa 650 Mitglieder der Gewerkschaft Public and Commercial Services (PCS) wollten die Arbeit niederlegen. Anschliessend wollen sie vom 4. bis 22. September streng nach Vorschrift arbeiten und Überstunden verweigern.
Allzu grosse Auswirkungen auf Reisepläne durch den Streik werden nicht erwartet. In Heathrow gibt es wie an allen britischen Flughäfen keine Passkontrolle durch Grenzbeamte bei der Ausreise. Nur bei der Einreise wird kontrolliert.
Die Gewerkschaft streitet schon seit Längerem mit dem Innenministerium über neue Dienstpläne, die im April eingeführt wurden. Bereits im Frühling gab es deshalb an mehreren Tagen Streiks. Einer PCS-Umfrage zufolge leiden etwa 80 Prozent der Beschäftigten in Heathrow unter Stress. Noch mehr geben an, dass ihr Familien- und Privatleben durch die Arbeit belastet sei.
Sorge um Wohlbefinden der Beschäftigten
«Diese Umfrage zeigt, wie sehr das Wohlbefinden unserer Mitglieder von den neuen Dienstplänen beeinträchtigt wird», sagte PCS-Generalsekretärin Fran Heathcote. Eltern hätten Probleme, ihre Kinder zur Schule zu bringen und abzuholen. «Die Manager könnten das Problem leicht lösen, indem sie mehr Flexibilität zulassen und feste Schichten vereinbaren, die unseren Mitgliedern die Möglichkeit geben, ihre Betreuungspflichten zu planen», sagte Heathcote.
Das Innenministerium in London betonte, die Behörde wolle die Gespräche mit der Gewerkschaft fortsetzen und hoffe auf eine Vereinbarung, die für Öffentlichkeit und Personal funktioniere. «Wir werden robuste Pläne haben, um Störungen nach Möglichkeit zu minimieren, aber fordern die Passagiere auf, sich vor ihrer Reise über die neuesten Hinweise der Anbieter zu informieren», teilte das Innenministerium weiter mit.