Greta Thunberg an Londoner Gericht erschienen
Die Klimaaktivistin Greta Thunberg muss sich mit anderen Aktivisten in London wegen Störung der öffentlichen Ordnung verantworten.
Das Wichtigste in Kürze
- Greta Thunberg wurde im Oktober in London vorübergehend festgenommen.
- Mit anderen Aktivisten hatte sie sich geweigert, Auflagen der Polizei zu befolgen.
- Dafür muss sie sich heute in der britischen Hauptstadt vor Gericht verantworten.
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist am Mittwoch zu einem Gerichtstermin in London erschienen. Gemeinsam mit anderen muss sie sich dort wegen Störung der öffentlichen Ordnung verantworten.
Die 20-Jährige war Mitte Oktober vorübergehend festgenommen worden, als sie und andere Klimaaktivisten sich während eines Protests geweigert hatten, Auflagen der Polizei zu befolgen.
Wegen des Protests vor einem Hotel in der Londoner Innenstadt gegen ein Treffen von Energiemanagern waren mehrere Menschen angeklagt worden. Die Aktivisten warfen Öl- und Gasunternehmen vor, die Umstellung auf erneuerbare Energien aus eigenem Profitinteresse aufzuschieben. Thunberg hatte kurz nach ihrer Festnahme erneut in London demonstriert, im Finanzviertel Canary Wharf.
Versammlung von Demonstranten
Am Mittwoch erschien Thunberg umringt von Kameras am Gerichtsgebäude. Vor Ort hatten sich ein gutes Dutzend Demonstrantinnen und Demonstranten von Greenpeace und der Gruppe Fossil Free London versammelt. Sie forderten ein Ende der Ausbeutung von fossilen Energieträgern. Auf Plakaten stand zum Beispiel «Make Polluters Pay» (übersetzt etwa: «Lasst die Umweltverschmutzer zahlen»).
Thunberg war zuletzt auch wegen ihrer Position im Nahostkonflikt in die Diskussion geraten. Sie hatte sich bei einer Klimademonstration von Fridays for Future in Amsterdam mit einem Palästinensertuch gezeigt und betont, die Klimabewegung müsse die Stimmen der Unterdrückten unterstützen.
Ein anderer Teilnehmer war auf die Bühne gesprungen und hatte gerufen: «Ich bin für eine Klimademonstration hierher gekommen, nicht, um politische Ansichten zu hören.» In London war davon zunächst nichts zu spüren. Auf die Frage eines Reporters, ob sie ihrer Sache durch die Unterstützung für Palästina geschadet habe, antwortete sie in London nicht.