Grossrazzia gegen illegale Geldtransaktionen ins Ausland
In Deutschland und der Niederlande wurden bei einer Razzia 62 Objekte durchsucht. Im Bundesland Nordrhein-Westfalen sprach das LKA gar Haftbefehle aus.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine kriminelle Vereinigung soll am legalen Bankensystem vorbei Millionen Euro aus Deutschland in andere Länder geschickt haben.
Transaktionen über Hawala
Die Verdächtigen sollen ihre Transaktionen über das informelle Überweisungssystem Hawala abgewickelt haben. Es ermöglicht Transfers abseits der Banken, weil Mittelsmänner auf Vertrauensbasis arbeiten.
So untersteht es keiner Kontrolle und hinterlässt keine Spuren. Nach früheren LKA-Angaben wird das System auch von Angehörigen türkisch-arabischer Familienclans genutzt. Laut Behörde müssen Geldtransfers über das Hawala-Finanzsystem aber nicht in jedem Fall einen kriminellen Hintergrund haben.
Um kriminell erworbenes Geld ins Ausland zu verschieben, sollen Straftäter heimliche Finanzwege genutzt haben. Bei einer Grossrazzia suchen mehr als 850 Polizisten nach Beweisen. Es geht um einen dreistelligen Millionenbetrag.
Die Behörden haben 27 Beschuldigte zwischen 23 und 61 Jahren im Visier, die ein verbotenes «Hawala-Banking» betrieben haben sollen. Heute kam es unter anderem im Bundesland Berlin zu einer Grossrazzia.

Auch die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Berlin, Hessen und Baden-Württemberg sowie die Niederlande war betroffen. Bei der Razzia wurden insgesamt 62 Objekte durchsucht.
Haftbefehle im Bundesland Nordrhein-Westfalen
Gegen sechs Beschuldigte lägen Haftbefehle vor, teilten das Landeskriminalamt (LKA) im Bundesland Nordrhein-Westfalen und die Staatsanwaltschaft Düsseldorf mit. In einigen Fällen wurden sie mit Hilfe von Spezialkräften vollstreckt.
Bei dem transferierten Geld handele es sich um mutmasslich illegal erworbenes Vermögen. Woher es im Einzelnen stammt, wurde zunächst nicht bekannt. Das Geld sei unter anderem in die Türkei transferiert worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Düsseldorf.