Groupe PSA und Fiat Chrysler fusionieren zu Autogigant Stellantis
Die beiden Fusionspartner Fiat Chrysler und Groupe PSA haben einen «fliegenden Start» hingelegt. Zu ihnen gehören Marken wie Opel, Peugeot und Fiat.
Das Wichtigste in Kürze
- Groupe PSA und Fiat Chrysler sind zum neuformierten Autogiganten Stellantis fusioniert.
- Der Konzern führt 14 Marken darunter Citroën, Jeep, Maserati oder Alfa Romeo.
- Die Gruppe hat starke Standbeine in Europa und beschäftigt rund 400'000 Menschen.
Der neuformierte Autogigant Stellantis hat nach eigener Einschätzung «einen fliegenden Start» hingelegt. Zu Stellantis gehören Marken wie Opel, Peugeot oder Fiat. Es komme nun darauf an, die angekündigten Synergien von jährlich fünf Milliarden Euro zu erzielen. Dies sagte Konzernchef Carlos Tavares bei der Vorlage der Geschäftszahlen der beiden Fusionspartner Fiat Chrysler (FCA) und Groupe PSA.
Groupe PSA und Fiat Chrysler
Die Partner hatten vor eineinhalb Monaten ihre Megafusion zum viertgrössten Autobauer der Welt vor dem Hintergrund coronabedingter Gewinneinbussen abgeschlossen. Der Konzern führt 14 Marken, dazu gehören auch Citroën, Jeep, Maserati oder Alfa Romeo. Die Gruppe hat starke Standbeine in Europa sowie den USA und beschäftigt rund 400'000 Menschen. Die Partner setzten im vergangenen Jahr gemeinsam knapp sechs Millionen Fahrzeuge ab.
Für das laufende Jahr gab Tavares eine operative Rendite in der Spanne von 5,5 bis 7,5 Prozent vor. Im vergangenen Jahr hatte der bereinigte Wert zusammengerechnet nur 5,3 Prozent betragen. Bei der Ansage wird aber vorausgesetzt, dass es im Jahresverlauf nicht zu längeren Corona-Lockdowns kommen wird.
Der als knallharter Kostenkiller bekannte Tavares hatte bereits zu Jahresbeginn deutlich gemacht: Dass Fabriken von Fiat Chrysler (FCA) in Italien leistungsfähiger werden sollen. Es sollen fusionsbedingt keine Werke geschlossen werden. Stellantis macht - wie anderen Herstellern auch - der Mangel von Halbleiterprodukten zu schaffen.
Coronakrise wirkt sich aus
Der gebürtige Portugiese Tavares erklärte mit Blick auf die Geschäftszahlen der beiden Fusionspartner, Stellantis sei finanziell gesund. Der Peugeot-Hersteller Groupe PSA erzielte im vergangenen Jahr einen auf den Konzern entfallenen Nettogewinn von 2,2 Milliarden Euro. Im Jahr zuvor waren es noch 3,2 Milliarden Euro gewesen. Der Umsatz sank wegen der Coronakrise um rund 19 Prozent auf 60,7 Milliarden Euro.
Der Nettogewinn von FCA brach im vergangenen Jahr im fortgeführten Geschäft von 2,7 Milliarden auf nur noch 24 Millionen ein. Sondereffekte herausgerechnet, sackte das Ergebnis von 4,3 Milliarden auf knapp 1,9 Milliarden Euro zusammen. Der Umsatz betrug 86,7 Milliarden Euro - ein Fünftel weniger als im Vorjahr.
Die Tochter Opel-Vauxhall, die bisher zu Groupe PSA gehörte, erzielte einen operativen Gewinn von 527 Millionen Euro. Das war etwa die Hälfte weniger als zuvor (1,1 Milliarden Euro). Unter den Bedingungen der Corona-Pandemie brach der Opel-Absatz mit minus 35 Prozent stärker ein als bei den anderen Groupe PSA-Konzernmarken.
Das Unternehmen verzichtete auf wenig lukrative Verkäufe. Beispielsweise an Mietwagenfirmen, und strich Modelle aus der 2017 beendeten General-Motors-Zeit aus dem Angebot. Tavares hatte Opel über Jahre hinweg saniert, dabei blieben viele Jobs auf der Strecke.