Handgreiflichkeiten bei Babis-Wahlkampf in Tschechien
Bei einer Wahlkampfveranstaltung des tschechischen Ex-Ministerpräsidenten Andrej Babis ist es Medienberichten zufolge am Donnerstag zu Handgreiflichkeiten zwischen Anhängern und Gegnern des liberal-populistischen Politikers gekommen. Das zeigten Videos der Kundgebung in Aussig an der Elbe (Usti nad Labem) in Onlineberichten. Babis-Kritiker forderten den Gründer und Parteichef der «Allianz unzufriedener Bürger» ANO auf Transparenten zum Rückzug aus der Politik auf oder bezeichneten ihn als «Totengräber der Demokratie». Andere verhinderten mit Trillerpfeifen, dass die Rede des Milliardärs zu verstehen war.
Das Wichtigste in Kürze
- ANO-Anhänger entrissen Gegnern Transparente und attackierten sie.
Laut Nachrichtenportal «Novinky.cz» war auch ein Mitarbeiter einer ANO-Parlamentsabgeordneten involviert. Diese bedauerte gegenüber dem Portal das Verhalten ihres Mitarbeiters als «inakzeptabel» und kündigte Konsequenzen an.
Die Präsidentschaftswahl ist im Januar 2023. Babis reist seit Monaten mit einem Wohnmobil durch Tschechien, dabei kam es bereits mehrfach zu Rempeleien. In einzelnen Orten erntete die Polizei Kritik für zu grobes Einschreiten gegen Demonstranten. Nach Umfragen gilt Babis als Favorit für die Präsidentschaftswahl, obwohl er seine Kandidatur noch nicht offiziell bekannt gegeben hat. Der aus der Slowakei stammende Unternehmer war von 2017 bis 2021 tschechischer Ministerpräsident und wird von EU-Institutionen verdächtigt, ungerechtfertigt Fördergelder für seine Firmengruppe bezogen zu haben.