Vor drei Jahren verschwand Karl-Erivan Haub. Geheim-Dokumente der Ermittler verbinden den Unternehmer mit dem russischen Geheimdienst.
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Karl-Erivan Haub ist seit drei Jahren unauffindbar und für tot erklärt. Doch ist der Ex-Tengelmann-Chef noch am Leben? (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Zum Verschwinden von Karl-Erivan Haub gibt es neue Erkenntnisse.
  • Reporter von «RTL» und «ntv» hatten Einblick in streng vertrauliche Dokumente.
  • Haub soll demnach mit dem russischen Geheimdienst in Verbindung gewesen sein.
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Karl-Erivan Haub verschwand bei einem Ski-Ausflug in Zermatt im Jahr 2018. Seither gilt der ehemalige Tengelmann-Chef als vermisst – für tot erklärt wurde er bisher nicht.

Jetzt gibt es Neuigkeiten: Laut Recherchen hatte Haub seit Jahrzehnten Verbindungen zum russischen Geheimdienst. Hat dieser etwas mit dem Verschwinden zu tun?

Der Bruder des vermissten Karl-Erivan Haub, Christian Haub, hat schon mehr als 1,5 Millionen Euro für die Ermittlung ausgegeben. Reporter von «RTL» und «ntv» haben jetzt Einblicke in streng vertrauliche Tengelmann-Dokumente bekommen.

Karl-Erivan Haub verschwand spurlos

Karl-Erivan Haub führte demnach am Vorabend seines Verschwindens mehrere Telefonate. Zwei davon, für je fast eine Stunde, waren mit russischen Nummern.

Am nächsten Morgen wurde er von einer Kamera am Skilift der Bergstation «Klein Matterhorn» ein letztes Mal aufgezeichnet. Das war um 09.09 Uhr morgens.

Danach folgte eine grosse Suchaktion, unter anderem mit Hubschraubern, die mit Wärmelichtkameras ausgestattet waren. Doch gefunden wurde Karl-Erivan Haub nicht. Jedoch sei es «zu 95 Prozent kein Unfall» gewesen, wie ein Ermittler gegenüber «RTL» und «ntv» sagte.

Telefonate mit «aktiver Agentin»

Es folgten mehrere Hinweise, die diese Vermutung bekräftigen. So habe sich ein «auffallend unauffälliges» Pärchen in das gleiche Hotel eingemietet, in dem auch Haub war. Es stellte sich heraus, dass die beiden Personen «aus dem Umfeld des russischen Nachrichtendienstes stammen», wie «RTL.de» weiter berichtet.

Zudem sollen die beiden Telefonate, die Haub am Vorabend des Verschwindens geführt hatte, mit einer gewissen Veronika E. gewesen sein. Diese ist Mitinhaberin einer Eventagentur aus St. Petersburg, die laut den Dokumenten vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB geführt werde.

Veronika E. sei demnach eine «aktive Agentin» mit Hubschrauberlizenz. Sie kenne Karl-Erivan Haub seit mindestens 2002. In welchem Verhältnis sie zu ihm steht oder gestanden hat, ist aber nicht klar.

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