Hitler Vergleich: Komiker Nuhr rudert nach Greta-Hass zurück
Komiker Dieter Nuhr zog bei einem Interview Parallelen zwischen Greta Thunberg und Adolf Hitler. Nun rudert er zurück, er sei falsch zitiert worden.
Das Wichtigste in Kürze
- In einem Interview hat Dieter Nuhr Parallelen zwischen Greta Thunberg und Hitler gezogen.
- Nun rudert der Komiker zurück, er sei falsch zitiert worden.
- Sein Sender ARD steht trotz Shitstorm hinter ihm.
Comedian Dieter Nuhr schockte schon vor einigen Wochen mit kontroversen Aussagen zu der schwedischen Klima-Aktivistin Greta Thunberg.
Bei einem Auftritt in Kiel (D) setzte er noch einen drauf und zog Parallelen zwischen der 16-Jährigen und Adolf Hitler.
Zwar relativierte Nuhr seine Aussagen und sagte, er würde nicht den Menschen Greta angreifen, sondern die Institution und die Hysterie ihrer Anhänger. Seine Aussagen sorgten trotzdem für einen Shitstorm.
«Greta angreifen ist billig und feige», lautete etwa das Fazit eines erzürnten Twitter Users.
Hallo Herr Nuhr! Greta Thunberg fordert nur die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens. Dieses Abkommen haben alle Staaten nach Jahrzehnten intensiver Debatte beschlossen. Der Bundestag hat es einstimmig gebilligt. Greta angreifen ist billig und feige. https://t.co/7jND44iItF
— Prof. Stefan Rahmstorf (@rahmstorf) November 25, 2019
Dieter Nuhr: «Völlig irrsinnig»
Am Montagabend äusserte sich der Skandal-Komiker dann selbst zu seinen Aussagen. «Es wird weiterhin behauptet, ich würde Greta mit den Folgen der Ideologie Hitlers oder Stalins in Verbindung bringen», schreibt er in einem Facebook-Post.
Seine Aussagen seien von den «Kieler Nachrichten» verfälscht worden, so Nuhr. Er habe Greta nicht mit der Ideologie Hitlers oder Stalins in Verbindung gebracht. «Dies wäre völlig irrsinnig.»
Kritik an ARD wird laut
Doch der Schaden scheint längst angerichtet zu sein. Auf Twitter werden nicht nur Stimmen gegen den Deutschen laut, sondern auch gegen seinen Sender ARD.
Ein User fragte sich wie lange die ARD diesen «entsetzlichen, rechten, neoliberalen Dummschwätzer Dieter» noch im Programm halten wolle.
«Die ARD sollte sich fragen, ob sie jemanden, der Greta-Anhänger mit Hitler-Anhängern vergleicht, wirklich haben will», empört sich ein anderer Nutzer.
Ich enttäusche dich ja ungern, aber der #Nuhr läuft im öffentlich-rechtlichen mit seiner Sendung "Nuhr im Ersten - ARD | Das Erste" - allerdings sollte sich die @ARDde fragen, ob sie jemanden der #Greta-Anhänger mit Hitler-Anhängern vergleicht, wirklich haben will.
— https://bsky.app/profile/arnoldschiller.de (@ArnoldSchiller) November 24, 2019
Auf Anfrage von «Watson.de» stellte sich der der Rundfunk Berlin-Brandenburg, der die Sendungen mit Dieter Nuhr für ARD anbietet, hinter den Kabarettisten.
«Kritik gehört zum Geschäft», erklärte ein Sendersprecher. «Satire ist aus unserer Sicht nicht zuletzt dann relevant, wenn sie aneckt, Widerspruch auslöst und polarisiert.»
