Hitze und nachgeholte OPs: Hoher Bedarf an Blutspenden
Das Deutsche Rote Kreuz und die Kliniken appellieren an die Menschen, Blut zu spenden. Engpässe werden befürchtet - aus verschiedenen Gründen.
Das Wichtigste in Kürze
- Steigender Blut-Bedarf in Kliniken und die bevorstehenden heissen Sommermonate stellen die Blutspende-Dienste vor grosse Herausforderungen.
«Im Moment kann die Blutversorgung zwar noch gewährleistet werden», sagte der Sprecher der Blutspendedienste des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Patric Nohe. Doch ein Rückgang bei den Spenden durch Hitze und den Beginn der Sommerferien sowie ein erhöhter Blut-Bedarf bereiteten vielen Klinken Sorgen - auch der Berliner Charité.
Nach dem Abflauen der dritten Corona-Welle holen viele Krankenhäuser nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) verschobene Behandlungen nach. «Damit steigt auch der Bedarf an Spenderblut», sagte ein Sprecher.
Ferien und Hitze wirken sich aus
Eine dieser Kliniken ist die Berliner Charité. Impffortschritt und ein Hygienekonzept ermöglichten es, den regulären Klinikbetrieb wieder hochzufahren, sagte der Vorstand Krankenversorgung, Martin Kreis. «Das ist insofern wichtig, als viele Patientinnen und Patienten teilweise lange auf ihre Behandlungen warten mussten.»
Aber: Für planbare Eingriffe und Notfälle seien immer auch Blutkonserven nötig - und diese seien im Sommer gewöhnlich knapper. Hier wirkten sich die Ferienzeit und beispielsweise vermehrte Unfälle durch Urlaubsverkehr und Hitze in jedem Jahr aus, sagte Nohe. «Wir rufen daher vor allem im Sommer zur Blutspende auf.»
Kontinuierliche Spendenbereitschaft gefordert
DRK-Sprecher Nohe forderte eine kontinuierliche Spendenbereitschaft. Schliesslich sei die Haltbarkeit der Blutpräparate mit 42 Tagen gering. «Auch durch neu gewonnene Freizeitmöglichkeiten aufgrund von Lockerungen darf Blutspende nicht in Vergessenheit geraten.»
Auch wenn die Blutkonserven in manchen Regionen wie Hessen oder Baden-Württemberg schon knapper seien, sei insgesamt noch kein Blutspende-Engpass zu verzeichnen, hiess es. «Vor allem auch dank vieler junger Erstspender und Erstspenderinnen während der Pandemie», sagte Nohe. Diesen positiven Trend gelte es fortzusetzen.