Hohe Strompreise: Erste Städte sparen bei der Beleuchtung
Die Strompreise sind zuletzt stark gestiegen. Nun sparen mehrere Städte in Deutschland beim Licht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die hohen Energiepreise machen den Stadtkämmerern Sorgen.
- Um Geld zu sparen, lassen erste Städte ihre Strassenbeleuchtung künftig weniger an.
Angesichts drastisch gestiegener Energiekosten planen erste Städte weitere Einsparungen bei der Strassenbeleuchtung. Andere Kommunen prüfen einen solchen Schritt gerade.
Eine reduzierte Strassenbeleuchtung sei «eine Idee im Bündel der möglichen Massnahmen», die in Kommunen diskutiert werde, sagte Alexander Handschuh vom Deutschen Städte- und Gemeindebund. Für viele Städte kommt ein weiteres Herunterfahren der Strassenbeleuchtung allerdings nicht mehr infrage, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.
Später an, früher aus
Die Stadt Weimar wird die Dauer ihrer Strassenbeleuchtung ab dem 1. Juni reduzieren: Die Strassenlaternen werden künftig in der Sommerzeit 30 Minuten später ein- und 30 Minuten früher ausgeschaltet.
In den Wintermonaten wird die ursprüngliche Beleuchtungszeit um jeweils 10 Minuten reduziert, wie die Stadt mitteilte. Damit könnten pro Jahr zwischen 70'000 und 100'000 Kilowattstunden eingespart werden – eine Einsparung von etwa 30'000 bis 40'000 Euro bei dem derzeitigen Energiepreis.
In Halle in Sachsen-Anhalt sagte eine Sprecherin der Stadtwerke, derzeit sei aufgrund von technischen und organisatorischen Massnahmen zwar noch keine kürzere Leucht-Dauer der Stadtbeleuchtung nötig – «allerdings bereiten auch wir uns darauf vor».
Licht für Fuss- und Radwege je nach Benutzung
Angesichts drastisch steigender Energiekosten diskutiert die Stadt Mainz über weitere Reduzierungen bei der Beleuchtung von Fuss- und Radwegen.
Aktuell werde an weniger genutzten Fuss- und Radwegen die Strassenbeleuchtung zwischen 1 Uhr und 5 Uhr bereits um 50 Prozent reduziert, teilte die Stadt mit. Nun plane man erstmals eine bedarfsorientierte Strassenbeleuchtung, wobei die Laternen nur in Betrieb gehen sollen, wenn Fussgänger und Fahrradfahrer die Wege nutzen. Die Solarleuchten sollen dafür eine Sensorik bekommen.
Seit 2012 setzt die Stadt Mainz auf den Ausbau von LED-Technik bei der öffentlichen Strassenbeleuchtung. Der erzielte Einspareffekt sei enorm: Im Jahr 2021 seien durch den Einsatz der LED-Technik rund 1,7 Millionen Kilowattstunden im Vergleich zu 2012 eingespart worden. Gegenüber 2012 reduziere man den Energiebedarf dadurch jährlich um ungefähr 20 Prozent.