Honig: Verlust von Millionen Bienenvölkern droht
Reiner Honig soll in Zukunft beschützt und Bienenvölker gerettet werden. Knapp die Hälfte aller Honigimporte ist mit Zuckersirup gepanscht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die EU will vermehrt gegen Honigbetrüger vorgehen.
- Fast die Hälfte der Honigimporte ist gepanscht.
- Imker warnen vor dem Niedergang der Bienenzucht und dem Verlust von vielen Bienenvölkern.
Honig gehört wohl zu den beliebtesten Brot-Aufstrichen. Besonders begehrt ist frischer Honig vom Imker. Allerdings wird auch eine Vielzahl an Honigprodukten im Supermarkt angeboten, welcher aus Nicht-EU-Staaten importiert wurde.
Wie die «Süddeutsche Zeitung» berichtet, hat eine Studie der Europäischen Kommission ergeben, dass fast die Hälfte der Honigimporte gepanscht ist. In den meisten Fällen wurde hierfür Zuckersirup verwendet. Ein Vorgehen, welches laut EU-Honigverordnung streng verboten ist.
Honig: Kampf gegen Betrüger wird aufgenommen
Die EU will nun ein Gesetzespaket entwerfen, dass sich den Vermarktungsnormen für Lebensmittel widmet. Ein erster Vorschlag liegt bereits auf dem Tisch und fordert mehr Transparenz. Dadurch soll ein unfairer Wettbewerb beendet werden. Immer mehr Imker warnen vor dem Niedergang der Bienenzucht wegen der Billig-Importe.
«Ein Grossteil der Berufsimker befindet sich mittlerweile in einer verzweifelten Lage.» Das berichtet der finnische Imker Stanislav Jaš, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Honig der Agrarverbände Copa und Cogeca. Laut deren Schätzung könnten durch «die Zerstörung der Existenzgrundlage der europäischen Erwerbsimker» bis zu fünf Millionen Bienenvölker verlorengehen. Das wäre für die europäische Landwirtschaft ein Desaster.