Hunderte Flüchtlingskinder werden aus Griechenland umgesiedelt
In den kommenden Monaten werden hunderte geflüchtete Kinder und Jugendliche aus Griechenland in andere EU-Staaten umgesiedelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Hunderte Flüchtlingskinder aus Griechenland werden umgesiedelt.
- Elf EU-Staaten nehmen gemeinsam 1600 Kinder und Jugendliche auf.
- Das im März gestartete Programm befindet sich nun in seiner Hauptphase.
Hunderte geflüchtete Kinder und Jugendliche werden nach Angaben der EU-Kommission in den kommenden Monaten aus Griechenland in andere EU-Staaten umgesiedelt. Bereits am Dienstag und Mittwoch seien 49 unbegleitete Kinder nach Portugal und Finnland gebracht worden, teilte die Brüsseler Behörde mit.
Das im März begonnene Programm starte jetzt in seiner Hauptphase. Im Juli sollen 18 Kinder nach Belgien, 50 nach Frankreich, 4 nach Slowenien und 2 nach Litauen kommen. Deutschland nimmt in diesem Monat demnach 106 Menschen auf - inklusive der Angehörigen.
Die EU-Kommission gibt in einer Aufstellung vom Mittwoch an, dass Deutschland inklusive der Angehörigen insgesamt 920 Menschen aufnehmen will. Portugal nimmt demnach 500 Kinder und Jugendliche auf, Frankreich 350 und Finnland 100.
Elf EU-Staaten beteiligt
Im März hatten sich mehrere EU-Staaten dazu bereit erklärt, Griechenland mindestens 1600 Kinder und Jugendliche abzunehmen. Mittlerweile liegt die Zahl inklusive der nach Deutschland einreisenden Angehörigen bei 2002 Menschen. Elf EU-Staaten beteiligen sich und können pro Person 6000 Euro Unterstützung von der EU-Kommission einfordern.
Die Lage in den Lagern auf den griechischen Inseln hat sich in den vergangenen Wochen etwas verbessert: Seit Jahresbeginn hat Athen 17'000 Migranten aufs Festland gebracht, wie die Regierung kürzlich mitteilte. Zurzeit harren in den Lagern auf Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos etwa 32'500 Menschen aus. Ausgelegt sind sie für 8000. Noch im März lebten mehr als 42'000 Migranten in den Camps und dem Umland.
In ganz Griechenland befanden sich nach Angaben der EU-Kommission Mitte Juni rund 4800 unbegleitete Minderjährige. Rund 10 Prozent seien unter 14 Jahre alt, mehr als 70 Prozent zwischen 16 und 18 Jahren. Neun von zehn seien Jungen.