IKRK-Präsident Maurer bei russischem Aussenminister in Moskau
Das Wichtigste in Kürze
- Es seien auch Fragen zu Syrien und anderen bewaffneten Konflikte zur Sprache gekommen.
IKRK-Präsident Peter Maurer hat in Moskau den russischen Aussenminister Sergej Lawrow getroffen. Themen waren bei dem Gespräch vom Donnerstag laut Maurer «kritische humanitäre Fragen in der Ukraine» und die Achtung der Kriegsgesetze.
Das neutrale, unparteiische Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) habe den Auftrag, mit allen Seiten des Konfliktes zu sprechen, schrieb Maurer auf Twitter.
Der Tribut eines Konfliktes laste am schwersten auf der Zivilbevölkerung, hatte Maurer seine Eindrücke nach einem Besuch vergangene Woche in der ukrainischen Hauptstadt Kiew geschrieben.
Russland und das IKRK hätten sich darauf verständigt, weiterhin zusammen zu arbeiten, auch über das Verteidigungsministerium, wurde Aussenminister Lawrow von der staatlichen russischen Agentur Tass zitiert. Moskau werde regelmässig seine eigene Einschätzung der Situation übermitteln.
Die USA und die EU werfen Russland Kriegsverbrechen in der Ukraine vor, wo nach der wiederholten Bombardierung ziviler Ziele ein Viertel der Bevölkerung auf der Flucht ist - rund zehn Millionen Menschen, knapp die Hälfte von ihnen unterdessen im Ausland.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte genau vor einem Monat, im Morgengrauen des 24. Februar, den militärischen Überfall auf die Ukraine befohlen mit der Begründung, einen Nato-Beitritt des südlichen Nachbarlandes verhindern zu wollen. Ausserdem solle die Ukraine demilitarisiert und entnazifiziert werden.
Putin wirft dem jüdischen Präsidenten in Kiew, Wolodymyr Selenskyj, vor, seine Regierung bestehe teilweise aus Nazis und sei eine Bande Drogenabhängiger. Die Ukraine sei im Zuge der Proteste des Euromaidan im Winter 2013/14 in Kiew von den USA und dem Westen politisch gekapert worden und richte sich nun gegen Russland.