IKRK-Präsidentin will nach Moskau reisen
IKRK-Präsidentin Egger will nach Moskau reisen. Man wolle mit allen Parteien sprechen, auch um über den Zugang zu Gefangenen zu verhandeln.
Das Wichtigste in Kürze
- IKRK-Präsidentin Egger will nach Moskau reisen, der Zeitpunklt ist noch unklar.
- Man wolle immer mit allen Konfliktparteien, also auch mit Russland, sprechen.
- Ohne Zustimmung hätte das IKRK keinen Zugang zu Gefangenen.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) will immer mit allen Kriegsparteien reden – im Ukraine-Krieg also auch mit Russland. «Ich werde nach Moskau reisen», sagte IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric Egger gegenüber der «NZZ am Sonntag». Der Zeitpunkt stehe aber noch nicht fest.
«Wir sprechen mit allen Parteien darüber, dass sie das humanitäre Völkerrecht respektieren müssen», so Spoljaric Egger. «Dazu gehört auch der Zugang zu Kriegs- und Zivilgefangenen.» Ohne die Zustimmung der jeweiligen Kriegspartei, sei dieser für das IKRK nicht möglich.
Die IKRK-Präsidentin plädiert dafür, die Kraft des Völkerrechts nicht zu unterschätzen. Da die Genfer Konvention von allen Staaten ratifiziert wurde, stelle es den stärksten existierenden internationalen Konsens dar. «Auch wenn man das vielleicht weniger sieht als die Verletzungen: Jeden Tag wird auch Kriegsrecht respektiert», sagte Spoljaric Egger. «Wäre dies nicht der Fall, könnten wir unsere Arbeit gar nicht ausüben.»