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IKRK besucht erstmals wieder Kriegsgefangene in russischem Gewahrsam

Keystone-SDA
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Genève,

Nach monatelangen Verhandlungen hat das Rote Kreuz erstmals wieder ukrainische Kriegsgefangene in russischem Gewahrsam besucht.

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Ein IKRK-Konvoi mit Bussen und Privatautos bringt Menschen von Mariupol in den Westen des Landes. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Rote Kreuz hat wieder ukrainische Kriegsgefangene in russischem Gewahrsam besucht.
  • Verhandlungen über Gefangenenbesuche sind eine heikle diplomatische Angelegenheit.

In den vergangenen zwei Wochen seien Gefangenen Bücher, Hygieneartikel, Decken und warme Kleidung sowie Nachrichten von ihren Familien gebracht worden. Dies berichtete das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Donnerstag in Genf.

Auch auf ukrainischer Seite hätten Mitarbeiter Kriegsgefangene besuchen können. «Ich erwarte, dass diese Besuche nun zu mehr regulärem Zugang zu allen Kriegsgefangenen führen», sagte IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric.

Verhandlungen über Gefangenenbesuche sind eine heikle diplomatische Angelegenheit. Das IKRK berichtet darüber sehr zurückhaltend. Es gab seit Kriegsbeginn einige Besuche, aber vor allem auf ukrainischer Seite.

Das IKRK sprach von «hunderten, nicht tausenden». Wie viele Kriegsgefangene es auf beiden Seiten gibt, ist unbekannt. Das IKRK äusserte sich nicht dazu, wie viele Menschen es wo genau getroffen hat oder in welcher Verfassung diese waren.

Mehrere Besuche bis Ende Dezember

So ist unklar, ob es Zugang zum Gefangenenlager Oleniwka im russisch kontrollierten Teil des Gebiets Donezk erhielt. Dort wurden im Juli mehr als 50 ukrainische Gefangene bei einer Explosion getötet.

Das IKRK sprach von einem zweitägigen Besuch bei ukrainischen Kriegsgefangenen. Ein zweiter sei noch für diese Woche geplant. Zudem seien russische Kriegsgefangene besucht worden. Bis Ende Dezember sollen weitere Besuche folgen.

Kriegsgefangene haben nach den universell geltenden Genfer Konventionen das Recht auf Besuch durch das Rote Kreuz. Allerdings ist das IKRK auf Sicherheitsgarantien der beteiligten Militärs angewiesen. Wenn sie verweigert werden, verstossen die Länder gegen die Genfer Konventionen.

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