Innenministerin: Lauterbach-Entführungspläne sind «Terror-Bedrohung»
Querdenker wollten Deutschlands Gesundheitsminister Karl Lauterbach entführen. Die Innenministerin kritisiert das Vorhaben der Gruppe aufs Schärfste.
Das Wichtigste in Kürze
- Nancy Faeser hat sich zur geplanten Lauterbach-Entführung geäussert.
- Die Innenministerin spricht von einer «schwerwiegenden terroristischen Bedrohung».
- Querdenker planten die Aktion gegen den Gesundheitsminister in einem Gruppen-Chat.
Ein aufgeflogener Gruppen-Chat sorgt in Deutschland derzeit für Wirbel. Gemäss einem ARD-Bericht planten Querdenker darin die Entführung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Zudem sollten weitere Anschläge durchgeführt werden.
Innenministerin Nancy Faeser zeigt sich schockiert von den anti-demokratischen Plänen der Bewegung. Wie deutsche Medien berichten, spricht Lauterbachs SPD-Parteikollegin von einer «schwerwiegenden terroristischen Bedrohung».
Die sogenannten Reichsbürger und Coronaleugner empfinden einen Hass auf die Demokratie, erklärt Faeser. Die neusten Ermittlungen hätten eine neue Bedrohung ans Licht gebracht.
Nancy Faeser: «Wir schützen unsere Demokratie»
Sie stellt klar: «Dieser Bedrohung stellen wir uns mit aller rechtsstaatlichen Konsequenz entgegen.» Weiter betont Faeser, dass man gegen extremistische Bedrohungen auf Plattformen wie Telegramm vorgehen müsse.
Beirren lasse man sich jedoch nicht, so die Ministerin. «Karl Lauterbach und wir alle als Demokratinnen und Demokraten lassen uns nicht einschüchtern». Für Faeser ist klar: «Wir schützen unsere Demokratie».
Lauterbach selbst äusserte sich ähnlich. Der Gesundheitsminister schreibt auf Twitter, die Coronapolitik werde zunehmend durch Staatsfeinde missbraucht. Das Ziel einer solchen Bewegung: «Durch Gewalt soll die Demokratie beschädigt werden.»
Ermittlungen gegen zwölf Personen
Im Fokus der Ermittlungen, die nach Behördenangaben seit Oktober laufen, steht die Chatgruppe «Vereinte Patrioten». Laut einem ARD-Bericht sprachen Mitglieder davon, mit Anschlägen einen landesweiten Stromausfall auslösen zu wollen. Im daraus entstehenden Chaos sollte dann die demokratische Grundordnung gestürzt werden, heisst es.
Teil des Plans war demnach auch die Entführung des Gesundheitsministers. In einer Aktion namens «Klabautermann» sollten die Personenschützer Lauterbachs ausgeschaltet und der Politiker entführt werden.
Die Hauptverdächtigen wurden bei einer Razzia am Mittwoch festgenommen. Insgesamt wird gehen zwölf Personen ermittelt.