Vor der Beisetzung des getöteten iranischen Generals Soleimani ist eine Massenpanik ausgebrochen. Die Folge: Dutzende Tote und Verletzte.
Soleimani
Hunderttausende nahmen am Dienstag an der Beisetzung des getöteten Generals Soleimani teil. - AP

Das Wichtigste in Kürze

  • Hunderttausende Menschen haben den Trauerzug Ghassem Soleimanis durch Kerman begleitet.
  • Wegen des Massenandrangs war der Dienstag zum örtlichen Feiertag erklärt worden.
  • Wegen einer Massenpanik kam es zu Dutzenden Toten und Verletzten.
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Massenpanik bei Trauerfeier des getöteten iranischen Generals Ghassem Soleimani!

Vor der Beisetzung des bei einem US-Raketenangriff getöteten iranischen Generals Ghassem Soleimani haben Medienangaben zufolge Hunderttausende Menschen den Trauerzug durch seinen Geburtsort Kerman begleitet.

Der Marsch führte durch das Zentrum der Stadt im Südosten des Landes zum Märtyrer-Friedhof, wo Soleimani später beerdigt werden sollte. Die Zeremonie wurde erneut auf fast allen Fernsehkanälen live übertragen.

Soleimani
Gemäss dem iranischen Fernsehen sollen Dutzende während der Soleimani-Trauerfeier gestorben sein. - Screenshot Twitter

Doch aufgrund einer Massenpanik kam es offenbar zu mehreren Toten, wie dpa auf Berufung des iranischen Staatsfernsehens berichtet. Mindestens 40 Menschen sollen gestorben sein, rund 50 verletzt.

Die iranischen Behörden sprechen von mindestens 30 Toten, Dutzende seien verletzt worden. Die Opferzahl könnte noch steigen, so die Behörden nach Angaben des staatlichen Fernsehens.

«Wir werden Rache nehmen»

Anwesend am Trauerzug war auch der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden (IRGC), Hussein Salami. «Wir werden Rache nehmen und die wird konsequent und hart sein, so dass die Amerikaner ihre Tat bitter bereuen,» sagte Salami. Die Masse erwiderte den Aufruf mit «Rache, Rache» und «Allahu Akbar» - Gott ist der Grösste - Rufen.

Soleimani
Der neu ernannte Generalleutnant des iranischen Korps der Revolutionsgarden (IRGC) und Kommandant der Quds Force Esmail Ghaani weint bei der Beisetzung von Soleimani. - keystone

Wegen des erwarteten Massenandrangs war der Dienstag in Kerman zum örtlichen Feiertag erklärt worden – wie zuvor schon der Montag in der Hauptstadt Teheran. Damit wollte die Regierung möglichst vielen Menschen die Möglichkeit geben, sich von dem als Märtyrer verehrten General zu verabschieden.

Amis bleiben – Deutsche ziehen teilweise ab

Trotz der Forderung des irakischen Parlaments nach einem Truppenabzug aller ausländischen Streitkräfte hegt das US-Militär nach eigenen Angaben keine dahingehenden Pläne. «Die US-Politik in Bezug auf unsere Truppenpräsenz im Irak hat sich nicht verändert», erklärte Pentagon-Sprecherin Alyssa Farah am Montagabend (Ortszeit).

USA Iran
US-Soldat zur Sicherung der US-Botschaft in Bagdad. - DoD/AFP/Archiv

Generalstabschef Mark Milley bezeichnete den entsprechenden Brief an das irakische Verteidigungsministerium später als Entwurf, der versehentlich publik geworden sei. Die USA haben derzeit rund 5000 Soldaten im Irak stationiert, vor allem als Teil des internationalen Militärbündnisses für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Das im Irak eingesetzte Kontingent der deutschen Bundeswehr soll hingegen wegen der derzeitigen Spannungen teilweise nach Jordanien und Kuwait verlegt werden. Vor allem die Standorte Bagdad und Tadschi würden «vorübergehend ausgedünnt», heißt es in einem Schreiben. Gemäss «Spiegel» halten sich rund 120 deutsche Soldaten im Irak auf.

Irans Präsident Ruhani droht Trump

«Bedrohen Sie niemals die iranische Nation», schrieb Irans Präsident Hassan Ruhani am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter als Reaktion auf die jüngste Drohung von US-Präsident Donald Trump mit Angriffen auf 52 iranische Ziele.

«Wer sich auf die Zahl 52 bezieht, sollte sich auch an die Zahl 290 erinnern. #IR655», schrieb Ruhani. Er nahm damit Bezug auf die Maschine Iran Air 655, die 1988 von einem US-Kriegsschiff über der Strasse von Hormus abgeschossen worden war. 290 Menschen wurden dabei getötet. Der Iran fordert seither eine offizielle Entschuldigung der USA.

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