Iran-Krise: US-Soldaten bleiben, Ruhani warnt Trump

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Iran,

Im Konflikt mit den USA hat die iranische Führung erneut eine scharfe Warnung an Washington gerichtet. Die US-Soldaten bleiben hingegen im Irak.

Irans Präsident Hassan Ruhani
Irans Präsident Hassan Ruhani - IRANIAN PRESIDENCY/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump drohte Teheran am Wochenende mit Angriffen.
  • Nun schlug Irans Präsident Ruhani auf Twitter zurück.
  • Derweil dementiert die USA den Abzug der Soldaten im Irak.

Ziehen die US-Truppen aus dem Irak ab? Die Aufregung ist schnell groß - doch dann soll es nur ein Missverständnis gewesen sein.

Amis bleiben – Deutsche ziehen teilweise ab

Trotz der Forderung des irakischen Parlaments nach einem Truppenabzug aller ausländischen Streitkräfte hegt das US-Militär nach eigenen Angaben keine dahingehenden Pläne. «Die US-Politik in Bezug auf unsere Truppenpräsenz im Irak hat sich nicht verändert», erklärte Pentagon-Sprecherin Alyssa Farah am Montagabend (Ortszeit).

US-Soldat zur Sicherung der US-Botschaft in Bagdad
US-Soldat zur Sicherung der US-Botschaft in Bagdad - DoD/AFP

Generalstabschef Mark Milley bezeichnete den entsprechenden Brief an das irakische Verteidigungsministerium später als Entwurf, der versehentlich publik geworden sei. Die USA haben derzeit rund 5000 Soldaten im Irak stationiert, vor allem als Teil des internationalen Militärbündnisses für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Das im Irak eingesetzte Kontingent der deutschen Bundeswehr soll hingegen wegen der derzeitigen Spannungen teilweise nach Jordanien und Kuwait verlegt werden. Vor allem die Standorte Bagdad und Tadschi würden «vorübergehend ausgedünnt», heißt es in einem Schreiben. Gemäss «Spiegel» halten sich rund 120 deutsche Soldaten im Irak auf.

Irans Präsident Ruhani droht Trump

«Bedrohen Sie niemals die iranische Nation», schrieb Irans Präsident Hassan Ruhani am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter als Reaktion auf die jüngste Drohung von US-Präsident Donald Trump mit Angriffen auf 52 iranische Ziele.

«Wer sich auf die Zahl 52 bezieht, sollte sich auch an die Zahl 290 erinnern. #IR655», schrieb Ruhani. Er nahm damit Bezug auf die Maschine Iran Air 655, die 1988 von einem US-Kriegsschiff über der Strasse von Hormus abgeschossen worden war. 290 Menschen wurden dabei getötet. Der Iran fordert seither eine offizielle Entschuldigung der USA.

Donald Trump drohte Teheran

Trump hatte Teheran am Wochenende gedroht, die USA würden 52 iranische Ziele «sehr schnell und sehr hart» angreifen, sollte der Iran Vergeltung für die gezielte Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimani bei einen US-Drohnenangriff üben.

Trump stellte dabei ausdrücklich einen Bezug zu 52 US-Bürgern her, die 1979 in der US-Botschaft in Teheran als Geiseln genommen worden waren.

US-Präsident Trump
Donald Trump, Präsident der USA. - dp

Der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian rief die Konfliktparteien zu diplomatischen Bemühungen auf und appellierte an den Iran, von jeglicher «Vergeltung» abzusehen. «Heute gibt es noch eine Möglichkeit für Diplomatie», sagte Le Drian im französischen Fernsehsender BFM-TV.

Die Bedingung sei aber, dass beide Konfliktparteien miteinander in Dialog treten, um eine «regionale Stabilität» zu ermöglichen und das Atomabkommen mit Teheran zu retten.

UN-Generalsekretär zeigt sich besorgt

UN-Generalsekretär Guterres zeigte sich angesichts der zunehmenden internationalen Spannungen besorgt. «Das neue Jahr hat begonnen, und unsere Welt ist in Aufruhr», sagte Guterres in New York.

Konflikt Iran - Guterres
Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, gibt im UN-Hauptquartier in New York eine Erklärung ab. - dpa

Der UN-Generalsekretär ging zwar nicht explizit auf die jüngste Eskalation des Konflikts zwischen den USA und dem Iran ein, seine Worte konnten jedoch als Botschaft an Teheran und Washington verstanden werden. Seine Botschaft sei «einfach und klar», sagte Guterres. «Stoppt die Eskalation. Üben Sie maximale Zurückhaltung. Nehmen Sie den Dialog wieder auf. Erneuern Sie die internationale Zusammenarbeit.»

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