Irans Justizchef: Urteile gegen Demonstranten bald vollstreckt
Seit Mitte September wurden im Iran mindestens 18'000 Menschen festgenommen. Die ersten der Demonstranten werden nun wohl bald hingerichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Iran wurden mehrere Demonstranten wegen «Moharebeh» verurteilt.
- Auf «Moharabeh» – Krieg gegen Gott – steht die Todesstrafe.
- Die ersten Urteile sollen bald vollstreckt werden.
Inmitten der anhaltenden Proteste im Iran haben die Behörden die baldige Umsetzung von bereits verhängten Urteilen gegen Demonstranten angekündigt. Justizchef Gholam-Hussein Mohseni-Edschehi sagte nach einem Bericht des Nachrichtenportals Etemad am Montag, mehrere Urteile seien vom Obersten Gerichtshof bereits bestätigt und würden auch «bald vollstreckt».
Dazu gehörten neben Haftstrafen auch Entscheidungen, bei denen Demonstranten wegen «Moharebeh» verurteilt worden seien. Im Iran steht auf «Moharabeh» – Krieg gegen Gott – die Todesstrafe.
Bei den Massenprotesten in dem islamischen Land wurden nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen seit Mitte September mindestens 18'000 Menschen festgenommen. Unklar ist, gegen wie viele bereits Anklage erhoben wurde. Meist wird ihnen von den Behörden Teilnahme an illegalen Demonstrationen, Unruhestiftung oder Gefährdung der nationalen Sicherheit vorgeworfen. Im November wurden Demonstranten erstmals auch zum Tode verurteilt. Der Iran gehört zu den Ländern, die die Todesstrafe auch vollstrecken.