IS Terrormiliz verliert letzte Bastion in Syrien
Nach monatelangen Kämpfen haben Truppen unter kurdischer Führung die letzte Bastion der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien eingenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- 2014 überrannte der Islamische Staat die irakische Stadt Mossul.
- Er erreichte der Höhepunkt seiner Macht.
- Nun hat er sein Herrschaftsgebiet verloren.
Nach monatelangen Kämpfen haben Truppen unter kurdischer Führung die letzte Bastion der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien eingenommen.
Der Ort Baghus sei befreit und der militärische Sieg erzielt worden. Das teilte der Sprecher der Syrischen Demokratischen Kräfte, Mustafa Bali, heute Samstag mit. «Die Syrischen Demokratischen Kräfte erklären die vollständige Zerstörung des so genannten Kalifats und die territoriale Niederlage des IS.»
Krieg erreicht vorläufiges Ende
Damit erreicht der Krieg gegen den IS in Syrien und im Irak nach fast fünf Jahren sein vorläufiges Ende. Die Extremisten hatten im Sommer 2014 den Höhepunkt ihrer Macht erreicht, als sie die Stadt Mossul überrannten. Kurz darauf rief die Terrormiliz ein «Kalifat» unter Führung von IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi aus.
Die Dschihadisten kontrollierten damals eine riesige Region, die sich über grosse Teile Syriens und des Iraks erstreckte. Mit dem Beginn der Militärintervention unter US-Führung verlor der IS sein Herrschaftsgebiet jedoch nach und nach.
Ende 2017 erklärte der Irak den militärischen Sieg
Im Sommer 2017 konnte die irakische Armee Mossul nach monatelangen heftigen Kämpfen vollständig befreien. Im Herbst desselben Jahres verloren die Dschihadisten die nordsyrische Stadt Al-Rakka, die inoffizielle Hauptstadt des IS.
Ende 2017 erklärte der Irak den militärischen Sieg über die Terrormiliz. Zurück bleiben zerstörte Städte und Regionen, deren Wiederaufbau Milliarden kosten wird.
In Baghus nahe der Grenze zum Irak waren bis zuletzt noch IS-Anhänger am Ufer des Euphrat-Flusses in einem Zeltlager eingeschlossen. Bis zum Schluss leisteten sie Widerstand.
In den vergangenen Wochen haben Tausende IS-Kämpfer aufgegeben
In den vergangenen Wochen hatten Tausende IS-Kämpfer aufgegeben und sich den SDF-Truppen gestellt. Sie wurden in Gefangenenlager gebracht und verhört.
Auch Zehntausende Zivilisten, darunter Angehörige der IS-Kämpfer, verliessen den Ort. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte warf den Extremisten vor, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.
Baldiger Abzug der US-Truppen aus Syrien
Mit dem Sieg über den IS wird auch ein baldiger Abzug der US-Truppen aus Syrien wahrscheinlicher. Den hat Donald Trump im Dezember angekündigt. Allerdings soll nach letzten Plänen noch ein Truppenkontingent im Land bleiben.
Die Abzugspläne Amerikas haben international Kritik ausgelöst. Militärs und Beobachter warnen, der IS sei trotz der Niederlage noch nicht besiegt.
