Israel-Gaza-Krieg

Israel-Krieg: Terror-Gefahr steigt «mit hoher Wahrscheinlichkeit» an

Der Israel-Krieg erhöht die Gefahr von Terroranschlägen in Europa, sind sich Experten einig. Die Schweiz ist dabei aber weniger gefährdet als andere Länder.

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Belgische Einsatzkräfte am Ort, wo der Todesschütze des Fussballspiels am Dienstag neutralisiert wurde. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit dem Krieg in Israel steigt die Gefahr für Terroranschläge in Europa, warnen Experten.
  • Gefährdet seien besonders grössere Städte in Frankreich, Grossbritannien und Deutschland.
  • Dabei dürften Angriffe vor allem von allein agierenden Tätern ausgehen.

Mit dem Attentat auf Fussballfans in Belgien wird Europa schon wieder von einem islamistisch motivierten Anschlag erschüttert. Am Freitag gab es bereits einen Messerangriff an einer französischen Schule.

Experten sehen dabei einen direkten Zusammenhang mit dem Israel-Krieg: «Bedauerlicherweise besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass jetzt die Terrorgefahr in ganz Europa steigt», sagt Sicherheitsexperte Nicolas Stockhammer. «Im Allgemeinen stellt der sich verschärfende Nahostkonflikt einen anheizenden Faktor für die terroristische Bedrohung dar.»

Dazu erklärt Gewaltforscher Dirk Baier: «Gerade in Ländern, wo Integrationsdefizite existieren, ist schon länger die Grundlage für eine Radikalisierung einzelner Muslime in Richtung Terror gelegt. Durch die Angriffe der Hamas auf Israel und die nun folgenden kriegerischen Auseinandersetzungen werden diese Personen quasi aktiviert.»

Israel-Krieg inspiriert Einzeltäter

Die Situation sei vergleichbar mit dem Krieg in Syrien, als die Terrormiliz IS mit Anschlägen ebenfalls Europa ins Visier nahm. Damals waren Fanatiker bereit, sich für die Vision eines islamischen Staates zu opfern. «Aktuell ist die Vision, die Verständigung zwischen arabischen Ländern und Israel zu torpedieren oder Israel ganz zu vernichten», so Baier.

Beide Experten glauben aber, dass es wegen des Israel-Kriegs eher zu Einzelaktionen statt gross geplanter Attentate einer Organisation kommen wird. «Ich gehe davon aus, dass wir eher Gewalt einzelner Personen sehen. Dies, weil Polizei und Nachrichtendienste mittlerweile viel stärker die Gruppierungen beobachten und sich gegenseitig austauschen.»

Und Stockhammer sagt: «Es ist nicht auszuschliessen, dass sogenannte Copy-Cat-Attentate (Deutsch: Nachahmungs-Attentate) von Trittbrettfahrern, also radikalisierten Einzelpersonen und kleineren Zellen, stattfinden könnten.»

Angriffe in anderen Ländern wahrscheinlicher als in der Schweiz

Hauptziele dafür seien in erster Linie grössere europäische Metropolen wie Brüssel, Paris, London oder Berlin. Dort sei die Aufmerksamkeit am höchsten.

«Jedoch haben Dschihadisten auch wiederholt in kleineren Städten wie Würzburg (D), Ansbach (D) oder Magnanville (F) zugeschlagen.» Entscheidend dabei sei oft der lokale Bezug des Täters, warnt er.

Fürchten Sie sich seit dem Israel-Krieg stärker vor Attentaten?

Auch beim Schweizer Nachrichtendienst NBD hält man andere Orte in Europa wegen des Israel-Kriegs für stärker gefährdet. «Das plausibelste Terrorszenario für die Schweiz ist derzeit ein dschihadistischer Gewaltakt», heisst es auf Anfrage.

Am wahrscheinlichsten sei es, dass eine Einzelperson handle. Aktuell lägen aber keine Hinweise auf konkrete Anschlagsplanungen vor.

Kommentare

User #4051 (nicht angemeldet)

Lest den Koran…ihr Europäer dann wertet ihr Wach…was in der jetzigen Welt Bühne abgeht…

User #6002 (nicht angemeldet)

Das halte ich für Fake-News. Natürlich wissen wir alle was damit beabsichtigt wird.

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