Italien weitet die Unterstützung der libyschen Küstenwache aus und tritt dem Bürgerkriegsland zwölf Schiffe ab.
Ein Patrouillenboot der italienischen Küstenwache rettet in den Gewässern der sizilianischen Insel Lampedusa ein überfülltes Boot voll mit Migranten, wahrscheinlich aus Nord Afrika.
Ein Patrouillenboot der italienischen Küstenwache rettet in den Gewässern der sizilianischen Insel Lampedusa ein überfülltes Boot voll mit Migranten, wahrscheinlich aus Nord Afrika. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Roms Abgeordnetenkammer segnete am Montag den Plan zu Unterstützung Libyens ab.
  • Italien will zehn Patrouillenboote und zwei grössere Schiffe den Libyern überlassen.
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Nach dem italienischen Senat segnete am Montagabend auch die Abgeordnetenkammer in Rom den Plan der populistischen Regierung ab, die libysche Küstenwache mit der Spende von zwölf Schiffen zu unterstützen.

Die Libyer bekommen zehn Patrouillenboote von der italienischen Küstenwache sowie zwei grössere Schiffe von der Finanzpolizei Guardia di Finanza. Einige sollen bereits Ende des Monats einsatzbereit sein, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.

Durch Hilfe kommen weniger Flüchtlinge nach Italien

Italien unterstützt die libysche Küstenwache bereits seit vergangenem Sommer stärker. Vorangebracht hatte dies die sozialdemokratische Vorgängerregierung angesichts Abertausender Ankünfte geretteter Migranten an den Küsten des Landes. Seitdem kommen deutlich weniger Menschen in Italien an, die von Libyen aus auf Booten die gefährliche Überfahrt nach Europa wagen.

Italien und auch die EU, die die libysche Küstenwache und Marine ausbildet, werden für ihr Engagement in dem Bürgerkriegsland immer wieder scharf kritisiert. In diesem Jahr hat die libysche Küstenwache bereits mehr als 12'000 Bootsflüchtlinge zurück in das Land gebracht, wo ihnen in Gefangenenlagern Gewalt und sogar Folter drohen. Immer wieder werfen Hilfsorganisationen der libyschen Küstenwache rücksichtsloses und gewalttätiges Verhalten bei Rettungseinsätzen im Mittelmeer vor.

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