Italien steuert Richtung Öffnung – Debatte über Corona-Pass
Ab dem 26. April soll auch in Italien wieder etwas Normalität einkehren. Mario Draghi hat einen Stufenplan mit Lockerungen von April bis Juli angesagt.
Das Wichtigste in Kürze
- Italien verweist über die Einführung eines Corona-Passes für inneritalienische Reisen.
- Rote Zonen mit strengen Virus-Sperren bleiben Apulien, Sardinien und das Aosta-Tal.
In Italien sind wegen verbesserter Corona-Zahlen von Montag an nur noch drei Regionen als Rote Zonen ausgewiesen. Das süditalienische Kampanien dagegen wechselt nach einem Erlass von Gesundheitsminister Roberto Speranza in die mittlere Risikozone («Orange»). Rote Zonen mit strengen Virus-Sperren bleiben Apulien, Sardinien und das Aosta-Tal.
Viele Menschen in dem 60-Millionen-Einwohner-Land freuen sich schon jetzt auf die folgende Woche ab 26. April: Die Regierung von Premier Mario Draghi hat dann Öffnungsschritte wie den Start der Aussengastronomie in bestimmten Regionen angekündigt. Vorgesehen ist ein Stufenplan mit Lockerungen von April bis Juli. Allerdings stritten Politiker am Wochenende über den Fortbestand der nächtlichen Ausgangsverbote.
Rechtsparteien, darunter die in Rom mitregierende Lega von Matteo Salvini, sowie Gastronomen fordern ein Ende der Ausgangsbeschränkung, die zwischen 22.00 und 5.00 Uhr gilt. Der Staatssekretär im Gesundheitsministerium, Pierpaolo Sileri, wies das am Sonntag in der Zeitung «La Stampa» zurück: Die Infektionszahlen seien dafür noch zu hoch.
Italien diskutiert über einen Corona-Pass
Ausserdem wurde in Italien über die Idee eines Corona-Passes für inneritalienische Reisen diskutiert. Gesundheitspolitiker Sileri erläuterte: «Ideal wäre ein europäischer Pass, nicht nur ein nationaler. In der Zwischenzeit werden wir wahrscheinlich mit der Erstellung eines Papierausweises beginnen. Dieser soll später mithilfe der italienischen Post oder einer App wie Immuni digital gemacht werden.»
Dort könnten die Impfung, ein 48 Stunden alter, negativer Corona-Test oder eine Corona-Infektion des letzten Halbjahres verzeichnet werden.
Bisher sind Reisen über Regionalgrenzen in Italien nur in Ausnahmefällen erlaubt. Ab 26. April soll mit der Wiedereinführung der Gelben Zonen auch die Bewegungsfreiheit steigen. Dabei soll laut Draghi der neue Pass eine Rolle spielen.