Italienische Region Lombardei startet mit Roma-Zählung
In der norditalienischen Region Lombardei wird demnächst eine Roma-Zählung durchgeführt. Italien will Ausländer ohne gültige Aufenthaltsbewilligung ausschaffen.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Lombardei werden Roma und Sinti gezählt.
- Diejenigen ohne gültige Aufenthaltsbewilligung will Italien ausschaffen.
- Die sozialdemokratische PD bezeichnet das Verfahren als «rassistisch und demagogisch».
Das Parlament der norditalienischen Lombardei hat Grünes Licht für den Start einer Zählung der in der Region lebenden Roma und Sinti grünes Licht gegeben. Damit wurde der Regionalausschuss beauftragt, die legalen Roma-Siedlungen zu kontrollieren.
Dies berichteten italienische Medien. Die illegalen Siedlungen sollen geschlossen werden.
«Nur mit einer genauen Erfassung der Roma- und Sinti-Siedlungen in der Lombardei können wir Massnahmen zur Bekämpfung illegaler Zustände ergreifen und ein gutes Zusammenleben fördern», sagte das für die Sicherheit zuständige Mitglied des Regionalausschusses Riccardo De Corato. Die Region Lombardei steht unter der Führung der rechten Lega. Die sozialdemokratische PD bezeichnete die geplante Zählung als «rassistisch und demagogisch».
Ausweisung von Ausländern ohne gültige Aufenthaltsbewilligung
Der italienische Innenminister Matteo Salvini hatte sich bereits vor zwei Wochen für eine Zählung von Angehörigen der Roma-Minderheit ausgesprochen, was in Italien für Aufregung gesorgt hatte. Salvini meinte, die Erhebung ermögliche die Ausweisung von Ausländern ohne gültigen Aufenthaltsstatus. Roma mit italienischer Staatsangehörigkeit müsse das Land «leider behalten».