Jetzt werden Forderungen für Alk-Verbot im Flugzeug laut
Wer mit Easyjet unterwegs ist, dem wird Alkohol schon frühmorgens aufgedrängt. Das Blaue Kreuz verurteilt die Werbetaktiken der Airline.
Das Wichtigste in Kürze
- Easyjet macht seinen Gästen Alkohol schon um 7 Uhr morgens schmackhaft.
- Das Blaue Kreuz ist entsetzt und appelliert für Alkoholverzicht auf Flügen.
Die Airline Easyjet serviert gerne Alkohol – das schon um sieben Uhr morgens. Im Gegensatz zu Süssgetränken gibt's diese im Kombi-Paket sogar günstiger. Für einen Marketing-Experten eine clevere Verkaufsstrategie.
Anders sieht es das Blaue Kreuz, das bis kürzlich keine Kenntnis von dieser Masche hatte. Auf Anfrage von Nau.ch kritisiert Mediensprecher Martin Bienlein, dass besonders Alkoholabhängige darunter leiden. Für diese seien «alkoholfreie Räume wichtig, um Rückfälle zu verhindern. Sie sollten auf Reisen davon verschont sein.»
Das Blaue Kreuz fordert gar: Die Fluggesellschaft solle sich auf ihr Kerngeschäft, das Fliegen, beschränken und auf Alkohol-Angebote verzichten.
«Jedes Reiseunternehmen sollte auf solche gesundheitsgefährdende Nebeneinkünfte verzichten», so Bienlein.
Menschen seien ohnehin dauernd Alkohol und Alkoholwerbung ausgesetzt.
Generell werde zu viel getrunken. Die Gefahr, in die Abhängigkeit zu rutschen sei darum allgegenwärtig. «Keine und keiner ist davor gefeit», so Bienlein.
Zwar wisse man nicht, warum die einen abhängig werden und die anderen nicht. Aber: «Wir wissen, dass Kinder und Jugendliche, die mehr Alkoholwerbung ausgesetzt sind, früher zu trinken anfangen.»
Blaues Kreuz an Easyjet: «Profit soll nicht Leben diktieren»
Je früher der Trinkbeginn, desto grösser sei die Chance, alkoholabhängig zu werden. Bienlein kritisiert Easyjet: «Gerade solche Angebote auf Reisen erhöhen den Konsumdruck.»
Easyjet-Mediensprecher Manuel Guenin wehrte sich: «Wir weisen konsequent jede Behauptung zurück, dass unsere Angebote einen erhöhten individuellen Alkoholkonsum fördern.»