John Henry Newman vom Papst heiliggesprochen
Heute Sonntag erhob Papst Franziskus Kardinal John Henry Newman in den Stand der Heiligen. Auch Prinz Charles nahm an der Heiligsprechung teil.

Das Wichtigste in Kürze
- Der englische Kardinal John Henry Newman wurde heute Sonntag heiliggesprochen.
- Newman wird als «Brückenbauer» zwischen den Katholiken und den Anglikanern angesehen.
- Mit Prinz Charles hatte die Heiligsprechung einen ganz besonderen Gast in ihren Reihen.
Prinz Charles ist zur Heiligsprechung des konvertierten englischen Kardinals John Henry Newman nach Rom gereist. Papst Franziskus erhob den Kardinal heute zusammen mit vier weiteren Personen in den Stand der Heiligen.
Der 70 Jahre alte Charles verfolgte mit rund 50'000 Gläubigen die Zeremonie auf dem Petersplatz bei bestem Wetter. Newman habe «Unterschiedlichkeiten als Ort der Begegnung und nicht der Ausgrenzung gesehen», so der britische Thronfolger in der Vatikanzeitung «L’Osservatore Romano».

Newman lebte von 1801 bis 1890 und trat 1845 von der anglikanischen in die katholische Kirche ein. Kritiker, darunter viele in seiner Familie und im Freundeskreis, werteten das als Verrat. Heute wird der Theologe als «Brückenbauer» zwischen Katholiken und Anglikanern gesehen.
Im 16. Jahrhundert gründete König Heinrich VIII. die «Church of England» nach einem Bruch mit dem Papst. Dieser hatte unter anderem die zweite Ehe des Monarchen mit Anne Boleyn nicht anerkannt.
Deshalb findet die Vorrangstellung des Papstes in der römisch-katholischen Kirche keine Anerkennung seitens der Anglikaner. John Henry Newman ist laut Vatikan der erste Heilige der Kirche von England der Neuzeit, der kein Märtyrer ist.