Johnson: Extremisten vereinnahmen Anti-Rassismus-Proteste in Grossbritannien

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Grossbritannien,

Der britische Premierminister Boris Johnson hat die Gewalt am Rande der Anti-Rassismus-Proteste in Grossbritannien verurteilt.

Johnson verurteilt Gewalt bei Anti-Rassismus-Protesten
Johnson verurteilt Gewalt bei Anti-Rassismus-Protesten - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Premierminister beklagt Angriffe auf Denkmal für Churchill und andere Statuen.

«Die Proteste wurden leider von Extremisten mit gewalttätigen Absichten gekapert», schrieb Johnson am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die Attacken auf Polizisten und andere gewaltsame Vorfälle in der vergangenen Woche nannte er «unerträglich» und «abscheulich». Johnson verurteilte auch Angriffe auf Denkmäler, die Demonstranten im Zuge der Proteste ins Visier genommen hatten.

Der Regierungschef empörte sich insbesondere über einen Angriff auf eine Statue des früheren Premiers Winston Churchill im Zentrum Londons. Demonstranten hatten am Wochenende den Schriftzug «War ein Rassist» auf das Denkmal gesprüht. Es sei «absurd und beschämend», dass die Statue Angriffen ausgesetzt sei, erklärte Johnson.

Churchill habe Grossbritannien und ganz Europa von der Tyrannei der Nazis befreit. «Ja, er hat manchmal Meinungen vertreten, die inakzeptabel waren und sind, aber er war ein Held und er hat dieses Denkmal verdient», betonte Johnson. «Diese Statuen lehren uns etwas über unsere Vergangenheit, mit all ihren Fehlern.» Er warnte vor Versuchen, «unsere Vergangenheit umzuschreiben oder zu zensieren».

Am Sonntag hatten Demonstranten in Bristol die Statue des britischen Sklavenhändlers Edward Colston vom Sockel geholt und ins Hafenbecken geworfen. Die Churchill-Statue in London wurde aus Angst vor weiteren Beschädigungen inzwischen mit einer Schutzkonstruktion versehen. Auch andere umstrittene Denkmäler im Grossraum London wurden gesichert.

Die Proteste in Grossbritannien waren vom gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz Ende Mai in der US-Stadt Minneapolis ausgelöst worden. Für das Wochenende sind weitere Kundgebungen in der britischen Hauptstadt geplant. Johnson und Londons Bürgermeister Sadiq Khan riefen dazu auf, den Demonstrationen fernzubleiben. Khan warnte vor «Vandalismus und Gewalt».

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