Julen in Malaga steckt noch immer im Erdloch fest

Stéphanie Hofer
Stéphanie Hofer

Spanien,

60 Meter tief haben die Rettungskräfte in Malaga gegraben, um Julen (2) aus dem Brunnenschacht zu befreien. Jetzt kommt raus: Der Tunnel ist zu eng.

Die Maschinen bohren weiter. Julen (2) steckt noch immer im Erdloch.
Die Maschinen bohren weiter. Julen (2) steckt noch immer im Erdloch in Malaga fest. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Rettungstunnel, den die Helfer in Malaga gebaut haben, ist auf etwa 40 Metern zu eng.
  • Der Tunnel muss nun zuerst breiter gebohrt werden. Wie lange dies dauert, ist unklar.
  • Die Eltern wurden am Morgen von der Baustelle weggeschickt – sie seien zu nervös.

Das darf doch einfach nicht wahr sein! Julen (2) steckt noch immer im Erdloch in Malaga fest. Gestern Abend vermeldeten die Rettungskräfte, die erforderliche Tiefe von 60 Metern des Rettungstunnels sei nun erreicht, man müsse sich jetzt nur noch vier Meter quer zum Buben durchgraben.

Rettungsarbeiten des zweijährigen Julen in Malaga, Spanien.
Rettungskräfte liefern einen Korb, mit dem der zweijährige Julen aus dem Schacht gerettet werden soll. - dpa

Jetzt kommt raus: Der Tunnel ist zu eng! Es sei nötig, den vertikalen Schacht in seinem unteren Teil zunächst breiter zu bohren, sagte ein spanischer Journalist vor Ort. Wie lange dies dauern könnte, war nicht abzusehen.

Heute Morgen hatten die Retter damit begonnen, sich in einer Kapsel in den 80 Meter breiten Rettungstunnel abzuseilen. Dies berichtete die spanische Tageszeitung «La Vanguardia».

Zuvor mussten aber noch die Wände des vertikalen Rettungslochs mit Metallrohren befestigt und stabilisiert werden, um Erdrutschen vorzubeugen und die Sicherheit der Arbeiter zu gewährleisten.

Eltern von der Baustelle weggeschickt

Schon am Morgen früh trafen Julens Eltern bei der Baustelle ein. Beide werden von Psychologen betreut. Noch immer glauben sie an ein Wunder. Jetzt dürfen die beiden aber nicht mehr direkt zum Schacht, berichtet «Bild». «Ihre Nervosität soll sich nicht auf die Einsatzkräfte übertragen», sagt Feuerwehr-Chef Julian Moreno zur Zeitung.

Seit neun Tagen vermisst

Der Schacht, in den Julen am 13. Januar bei einem Ausflug mit seinen Eltern gefallen war, ist 107 Meter tief, hat aber nur einen Durchmesser von 25 bis 30 Zentimetern. Medienberichten zufolge war er illegal auf der Suche nach Wasser gebohrt worden.

Malaga Julen
In diesen 107 Meter tiefen Schacht war Julen gefallen. Das Loch ist nur 25 Zentimeter breit. - Keystone

Bei Kameraaufnahmen war im Schacht in gut 70 Metern Tiefe eine Tüte mit Süßigkeiten entdeckt worden, die Julen bei sich hatte. Lose Erde verhinderte aber ein tieferes Vordringen mit der Kamera. Lebenszeichen des Kindes gibt es nicht.

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